Hilton-Zukunftsstudie

Wie die Hotellerie in 100 Jahren aussehen könnte

Eine Stadt in der ZUkunft
Die Digitalisierung schreitet bereits jetzt schon mit großen Schritten voran. Doch laut einer Hilton-Studie soll es im Hotel der Zukunft viel Umweltbewusstsein und Menschlichkeit geben. (© grandfailure/Fotolia)
Tarntechnologien im Dschungel? Fleischersatz aus dem Drucker? Oder kommt alles doch ganz anders? Die Hotelgruppe Hilton hat mit Forschern und Fachexperten eruiert, wie sich die Hotelwelt im Jahre 2119 tatsächlich präsentieren könnte.
Montag, 24.06.2019, 10:16 Uhr, Autor: Thomas Hack

„Einchecken im Jahre 2119 – Die Zukunft der Gastfreundschaft“ – dies ist der Titel einer ungewöhnliche Studie, die die Welt der Hotellerie in den kommenden 100 Jahren unter die Lupe nimmt. Zur Feier ihres hundertsten Jubiläums hat die Hotelgruppe Hilton damit einen ungewöhnlichen Schritt getan und quasi einen „Expertenblick in die Glaskugel“ geworfen. Das Unternehmen versuchte, Trends vorherzusagen und sich bereits heute vorzustellen, welche Innovationen auf Gäste warten werden, die in 100 Jahren ein Hotel besuchen. Fachexperten der Hotelgruppe haben zusammen mit dem international bekannten Futuristen Gerd Leonhard schließlich eine umfassende Vision des „Hotels 2119“ aufgestellt, eine Vision von Technologie und Design, von Essen und Trinken, Nachhaltigkeit und Wohlbefinden.

Tarntechnologien und Meeresmüll als Hotelbaustoff

So etwa sollen Hotels in Wüsten und in Urwäldern entstehen, die über ihre Außenbereiche mit der unmittelbaren Umgebung verwoben sind und  so die Kultur, das Erbe und die Traditionen der Umgebung und der Menschen widerspiegeln. Dschungel-Destinationen sollen sogar Tarntechnologien nutzen, um mit der blättrigen Außenwelt zu verschmelzen. Daniella Foster, Senior Director, Corporate Responsibility, Hilton, erklärt: „Wahrscheinlich werden bewegliche mechanische Sturmabwehrsysteme uns vor Witterungseinflüssen schützen.“ Olaf Kitzig, Founder and CEO, Kitzig Design Studios, GmbH & Co. KG. geht noch einen Schritt weiter: „Aus den Meeren gefiltertes Plastik und recycelte Abfälle werden gängige Baustoffe sein.“

Individuelle Realitäten im Hotelzimmer

Im Inneren des Hotels sollen der Vision zufolge Gäste nur noch sehen, was Sie sehen wollen, denn jeder Ort werde sich sofort in den perfekten, „hyperpersonalisierten“ Bereich eines Gastes verwandeln. Integrierte Chips sollen dabei persönliche Daten und Informationen an das Hotel senden, sodass der Raum in dem Moment bereit ist, in dem ein Gast seinen Fuß in die Tür setzt. Als Beispiele werden etwa sternenreiche Landschaften für Weltraumliebhaber oder  Safari-Impressionen für Abenteurer angeführt.

Menschliche Gastgeber statt Roboter

Da der Check-in im Jahre 2119 wohl automatisch erfolgen wird, sollen die Teammitglieder eine neue Rolle als Gastgeber („Host“) für die ihnen zugewiesenen Gäste übernehmen. Hosts konzentrieren sich darauf, jeden Gast mit seiner bevorzugten, ganz persönlichen Begrüßung willkommen zu heißen. „Das Konzept der menschlichen Interaktion wird immer einen hohen Stellenwert einnehmen. Menschen verzeihen uns Produktprobleme und Fehler. Schlechter Kundenservice wird dagegen nicht verziehen. Deshalb werden unsere Hosts alles daransetzen, den Aufenthalt eines Gastes perfekt zu gestalten, und das beginnt mit einem reibungslosen Willkommenserlebnis. Das wird sich auch 2119 nicht ändern“, erklärt Ben Bengougam, Senior Vice President, HR, EMEA, Hilton.

Fleischlose Gastronomie-Erlebnisse

Im Jahr 2119 wird laut der Hilton-Studie unsere Ernährung vorwiegend auf Pflanzen basieren. Klimaaspekte würden dazu führen, dass wir landwirtschaftlich gezüchtetes Fleisch von Rind und Lamm mit Alternativen aus dem Labor oder 3D-Drucker ergänzen. Unsere Eiweißquellen werden vielseitig sein – Algen, Muscheln und Insekten. Auch das Sport- und Fitnessangebot in Hotels soll sich drastisch ändern: So würden Aktivitäten nicht durch Räumlichkeiten oder Ausrüstung eingeschränkt werden. Stattdessen transportiere der Raum die Gäste dorthin, wo Sie sein wollen. Auf dem Weg von einem Hotel zum nächsten würden den Gästen persönliche Trainingsdaten folgen, „so dass sie Ihren Everest-Aufstieg oder die 10 Kilometer lange, virtuelle Dschungelwanderung von überall fortsetzen können“, so die Studie im Wortlaut.

Die vollständige Hilton-Zukunftsstudie ist hier zu finden.

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