Was Österreichs Hotellerie 2022 erwartet
Einen nüchternen Ausblick auf die Entwicklung der österreichische Hotellerie legt die Prodinger Tourismusberatung in ihrem jüngsten Trendreport für das Jahr 2022 vor. Nach derzeitigem Wissen wird es auch künftig immer wieder zu Virus-Mutationen kommen. Allerdings hat die Hotellerie laut AGES (Österr. Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) mit gerade ein bis zwei Prozent einen minimalen Anteil am Pandemiegeschehen. „Hotels sind evidenzbasiert sichere Orte und keine Beförderer der Pandemie. Die Lösung des Problems liegt daher sicher nicht im vielfach fatalen Aussetzen der Wirtschaftskreisläufe“, kritisieren die Autoren des Reports, Thomas Reisenzahn und Marco Riederer den falschen Denkansatz vieler Politiker.
Zahlreiche Betriebe sind inzwischen wirtschaftlich schwer angeschlagen, viel Eigenkapital wurde in den beiden letzten Jahren verbrannt. Um auch künftig mithalten zu können, braucht es neue Ideen und Anpassungen, vom Angebot bis zur Betriebsführung. Es gilt, frühzeitig kommende Themenfelder zu erkennen, um mögliche negative Folgen abzufangen.
Investitionsrisiken durch geringe Eigenkapitalquoten
Als Problembereich erachten die Autoren beispielsweise Betriebsprüfungen, die im kommenden Jahr „neue Dimensionen“ erreichen. Dabei geht es um eventuelle Rückforderungen erhaltener Hilfsgelder oder um bestimmungswidrige Verwendungen. Auch eine Überkompensation könnte festgestellt werden. In den Richtlinien finden sich reichlich unbestimmte Begriffe, die viel Interpretationsspielraum offen lassen und im konkreten Fall problematisch sein können. Deutlich verschärfen wird sich das Drama der (zu) geringen Eigenkapitalquoten. Vor allem kleine Unternehmen erleiden dadurch verstärkte Investitionsrisiken. Die Prodinger Tourismusberatung schlägt hier eine bis 21.12.2022 befristete Übergangsregelung vor, wonach das Vermögen (die stillen Reserven) begünstigt mit dem Viertel-Steuersatz aufgewertet werden kann und die Bilanzen das echte Eigenkapital aufweisen. Dies stärkt die Bonität und erhöht langfristig die Abschreibungsbasis. Auch für die vielen anstehenden Betriebsübergaben wäre das eine wesentliche Erleichterung.
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