Ein neues Konzept
Im DDR-Museum hat man die Gelegenheit genutzt, das Museum gleich neu zu gestalten. „Das neue Konzept ist ganz klar: Das Museum fit zu machen für die nächsten 20 Jahre“, sagt Kaminsky. Auch Menschen, die die europäische und deutsche Teilung nicht selbst miterlebt hätten, sollten im Museum etwas darüber lernen können. „Die haben maximal aus dem Lehrbuch was davon erfahren, dass Deutschland geteilt war.“
Hier sollen die Besucher Geschichte hingegen anfassen können: einmal in einem echten Trabant fahren oder durch eine DDR-Plattenbauwohnung flanieren. Aber auch das Unrechtsystem wird beleuchtet – unter anderem in einer Stasi-Haftzelle und einem Bereich zur Propaganda.
Neu hinzugekommen ist unter anderem ein Originalteil der Berliner Mauer, das fortan mitten im Museum besichtigt und angefasst werden kann. So solle auch die deutsche Teilung intensiver dargestellt werden, sagte von Gordin.
„Das Datum steht, das ist sicher“
So sehr sich das Team auch über das neue Konzept freut, die vergangenen Wochen waren nicht einfach. Mehr als drei Monate ohne Besucher und Einnahmen – die Folgen der Corona-Pandemie und teure Umbauarbeiten belasten das Museum, das jährlich sonst mehr als eine halbe Million Besucher hat.
„Finanziell ist das natürlich ein großer Schaden für uns, den wir versuchen, dann auch wieder aufzuarbeiten in den nächsten Jahren“, sagt Direktor von Gordin.
„Ein wenig enttäuscht sind wir von den Versicherungsgesellschaften. Die Gebäudeversicherung hat keinen Cent bezahlt bis heute. Unsere Inhaltsversicherung weniger als 10 Prozent des Gesamtschadens“, sagt Geschäftsführer Quirin Graf Adelmann. „Das heißt, wir tragen den Schaden komplett selbst. Wir müssen die Gelder vorstrecken, die im siebenstelligen Bereich sind.“
Dennoch blicken der Direktor und der Geschäftsführer nun nach vorne. „Das Datum steht, das ist sicher. Dass wir fertig werden, ist auch sicher“, sagt von Gordin. „Wir eröffnen am 1. April und freuen uns natürlich über jeden Besucher.“
(dpa/SAKL)