Wiedereröffnung

Nach Aquarium-Unglück: DDR-Museum will mit neuem Konzept öffnen

Bauarbeiter arbeiten hinter Ausstellungsstücken auf der Baustelle bei Renovierungsarbeiten im DDR-Museum.
Bauarbeiter arbeiten hinter Ausstellungsstücken auf der Baustelle bei Renovierungsarbeiten im DDR-Museum. Drei Monate nach dem Platzen des Aquariums in einem Berliner Hotel steht das ebenfalls betroffene DDR-Museum kurz vor der Wiedereröffnung. (Foto: © picture alliance/dpa | Carsten Koall)
Wiedereröffnung steht kurz bevor: Am 16. Dezember 2022 war das Riesenaquarium in der Lobby des Radisson Collection Hotels „Dom Aquaree“ in Berlin geplatzt. Auch das nahe gelegene DDR-Museum war von den Wassermassen betroffen; es musste schließen. Drei Monate später steht es vor der Wiedereröffnung – und bietet Neues.
Mittwoch, 15.03.2023, 10:58 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Dass ihm einmal die Decke seines Arbeitsplatzes entgegenkommt, damit hat Matthias Kaminsky nicht gerechnet. Im DDR-Museum, durch das sonst zahlreiche Besucher laufen, stand am 16. Dezember vergangenen Jahres sehr viel Wasser. Im Hotel nebenan, nur eine Brandschutztür und wenige Meter entfernt, war ein 16 Meter hohes Aquarium geplatzt. Eine Million Liter Wasser verteilten sich in der Hotellobby, auf der Straße – und eben auch im DDR-Museum.

Als Kreativ-Direktor Matthias Kaminsky an dem Freitagmorgen vom Platzen des Aquariums erfuhr, war er selbst gerade nass. „Ich stand unter der Dusche und das Telefon schellte“, erinnert er sich drei Monate später. „In dem Moment dachte ich: Es wird viel Arbeit.“

Das Team begann sofort damit, Notstromaggregate aufzustellen, um das Gebäude zu trocknen. „Wir hatten nur Glück, dass uns nicht wie in anderen Teilen des Gebäudes die Druckwelle überrascht hat.“ Aber durch die Versorgungsschächte sei das Wasser reingedrückt worden, sei unter den Boden gelaufen und habe die Decke abgesenkt.

Aufräumarbeiten im Museum und Hotel in vollem Gange

Seit dem Unglückstag ist das Museum an der Spree geschlossen. Obwohl den Ausstellungsstücken dank des schnellen Eingreifens nicht viel passierte, hat das Salzwasser Spuren hinterlassen. „Fußböden, Tapeten, im Prinzip alles, was an den Wänden hing und auf Fußböden war“, sagt Museumsdirektor Gordon von Godin. „Und die Rigipsplatten, die abgehängten Decken, die sind alle betroffen. Dazu gehören natürlich auch elektrische Leitungen, Elektroverteiler waren betroffen. Das musste alles erneuert werden.“

Drei Monate später wird im DDR-Museum gebohrt und gehämmert. Arbeiter laufen hin und her, bringen Stromkabel an, verkleiden die Decke und schieben Schubkarren durch die Räume. In knapp zwei Wochen, am 1. April, müssen sie fertig sein – dann soll das Museum nach 15 Wochen Zwangspause wieder öffnen.

Im Hotel nebenan gehen die Aufräumarbeiten ebenfalls weiter. „Die Hotellobby ist inzwischen vollständig geräumt, der Abtransport der Acrylelemente zur näheren Untersuchung verläuft planmäßig“, teilt der Sprecher des Gebäudeeigentümers mit. Im betroffenen Gebäudeteil haben demnach diese Woche die ersten Abbrucharbeiten begonnen. Ab der kommenden Woche soll für etwa drei Monate entkernt werden. „Wir gehen damit quasi in den Rohbau.“

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