Studie

Alarmierende Ergebnisse: Gastgewerbe verwendet leicht zu knackende Passwörter

Mitarbeiterin an der Rezeption vor einem Computer
Mitarbeiter im Gastgewerbe greifen oft zu sehr schwachen Passwörtern für ihre beruflichen Accounts. (Foto: © pressmaster/stock.adobe.com)
„123456“ – das ist laut einer Studie von NordPass das beliebteste Passwort, das Mitarbeiter im Gastgewerbe verwenden. Die Studie verdeutlicht, dass Mitarbeiter oft sehr schwache Passwörter für ihre beruflichen Accounts verwenden. Cyberkriminelle haben damit leichtes Spiel. 
Montag, 24.07.2023, 12:15 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Obwohl Cybersicherheits-Experten Unternehmen immer wieder dazu auffordern, ihre Firmenkonten besser zu schützen, führen Passwörter wie „123456“ und „password“ weiterhin die Liste im Gastgewerbe an. Die Studie von NordPass untersuchte die Passwörter, die Mitarbeiter der weltweit größten Unternehmen aus 31 Ländern zur Sicherung ihrer beruflichen Konten verwenden, und stellte 20 branchenspezifische Passwortlisten zusammen. 

Und das sind die zehn am häufigsten verwendeten Passwörter im Gastgewerbe:

  1. 123456
  2. Teil des firmennamens123*
  3. teil des firmennamens*
  4. password
  5. teil des firmennamenscorp*
  6. Hello123
  7. teil des firmennamens1*
  8. teil des firmennamens*
  9. Teil des firmennamens*
  10. teil des firmennamens1*

*Dieses Passwort bezieht sich direkt auf ein Unternehmen. NordPass nennt das genaue Unternehmen nicht. Es erwähnt das Format, in dem dieses Passwort verwendet wurde, zum Beispiel die Abkürzung des Firmennamens, ein Teil des Namens oder der Name kombiniert mit anderen Worten oder Symbolen.

„Einerseits ist es paradox, dass die Unternehmen, die über finanzielle Mittel verfügen, um in die Cybersicherheit zu investieren, dieses Passwortproblem haben. Auf der anderen Seite ist es nur natürlich, denn Internetnutzer haben generell oft schlechte Passwortgewohnheiten. Diese Studie beweist einmal mehr, dass wir alle bestrebt sein sollten, den Übergang zu alternativen Online-Authentifizierungslösungen schnellstmöglich umzusetzen“, sagt Jonas Karklys, CEO von NordPass.

„Hello123“, „default“ und andere fragwürdige Passwörter

Laut der Studie sind die Passwörter „password“ und „123456“, die letztes Jahr die ersten beiden Plätze der Liste der weltweit am häufigsten verwendeten Passwörter belegten, auch bei den Mitarbeitern der größten Unternehmen beliebt. Bei allen 20 untersuchten Branchen wurden beide Passwörter unter den sieben am häufigsten genutzten Passwörtern gefunden. Das Wort „password“ war unter den Mitarbeitern des Gastgewerbes auf Platz 4 und „123456" auf Platz 2.  

Interessanterweise wählen Menschen, die für Unternehmen des Gastgewerbes arbeiten, oft „Hello23" oder „default“ als Passwort. Andere Branchen sind ebenfalls kreativ. Das Passwort „dummies“ rangiert auf Platz 6 bei den Mitarbeitern im Bereich der Konsumgüter; „sexy4sho“ landet auf Platz 16 im Immobilienbereich; und „snowman“ liegt auf Platz 11 in der Energiebranche. 

Häufige Inspirationen für Passwörter

Genauso wie bei regulären Internetnutzern bestehen die meisten der Passwörter in der Studie aus Namen von Menschen und Ländern sowie aus einfachen Kombinationen von Zahlen, Buchstaben und Symbolen.

Die verbleibenden 32 Prozent zeigen jedoch einen anderen interessanten Trend. Die Mitarbeiter der finanzstärksten Unternehmen der Welt lieben Passwörter, die direkt auf den Namen eines bestimmten Unternehmens verweisen oder diesen andeuten. Der vollständige Firmenname, die E-Mail-Domain des Unternehmens, ein Teil des Firmennamens, eine Abkürzung des Firmennamens und der Name des Produkts oder der Tochtergesellschaft sind häufige Inspirationsquellen.

„Diese Arten von Passwörtern sind zu schwach und gefährden das Unternehmen. Beim Eindringen in die Konten einer Firma probieren die Hacker alle Passwortkombinationen aus, die sich auf ein Unternehmen beziehen, denn sie wissen, wie häufig sie verwendet werden. Mitarbeiter vermeiden es oft, komplizierte Passwörter zu erstellen, besonders für gemeinsam genutzte Konten. Daher entscheiden sie sich letztlich für etwas Einfaches – wie etwa den Unternehmensnamen“, sagt Karklys. 

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