Verena Herzog über Lafers Gartenparty, die perfekte Weinbegleitung und ihre Liebe zum Wein
Frau Herzog, Ihr Herz schlägt für guten Wein in all seinen Facetten. Wie haben Sie Ihre Leidenschaft für Wein entdeckt?
Ich komme gebürtig aus keiner Weinregion und bin in meiner Jugend eher mit Bier in Kontakt gekommen. Während meiner Ausbildung zur Hotelfachfrau habe ich mich gewundert, warum mein Lehrbetrieb drei Rieslinge im offenen Ausschank anbietet. Das hat sich mir nicht erschlossen, da ich dachte, dass Weine aus einer Rebsorte gleich schmecken müssen. In einem Selbstversuch habe ich eines Abends nach Feierabend die drei Weine probiert und gemerkt, dass sie tatsächlich sehr unterschiedlich schmecken. Das war meine Initialzündung. Ich wollte verstehen, warum eine Rebsorte so unterschiedliche Ausprägungen haben kann und habe einfach angefangen zu lesen. Weinzeitschriften, der Grosse Johnson und alles, was ich sonst an Literatur finden konnte. Die Begeisterung hält nach über 30 Jahren noch an und auch nach der Sommelierausbildung und dem Diploma in Wines and Spirits habe ich noch lange nicht ausgelernt.
Ihre Liebe zu Wein hat man auch ganz deutlich auf der Gartenparty von Johann Lafer gespürt. Was nehmen Sie persönlich aus dem Event alles mit?
Ich nehme vor allem die Erinnerungen an einen wunderschönen Abend mit, an dem ich mich mit Kollegen unterschiedlicher Branchen austauschen konnte und einem ausgesuchten Publikum Klassiker und Neuigkeiten aus dem Sortiment von Geldermann und Reidemeister & Ulrichs Domaines & Châteaux präsentieren konnte. Die Schaumweine, Weine und Spirituosen haben – pur und in Verbindung zum exzellenten Menü von Johann Lafer – für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Die ausgeschenkten Getränke aus dem Premiumsegment hatten ihren besonderen Reiz, überzeugten durch ihre Qualität, schonende Produktionsmethoden und natürlich die Geschichten, die hinter dem jeweiligen Produkt steht – sei es Geldermann, Ruggeri oder Baron Philippe de Rothschild, Markgraf von Baden, Osborne Brandy de Jerez 1866 oder der neue Aperitivo Canonita (purer Geschmack von Sommer auf der Zunge). Die Gäste waren aufgeschlossen und neugierig und sind mit einigen Inspirationen nach Hause gegangen.
Wie haben Sie die Weine, Sekte und Aperitifs des Abends ausgewählt, sodass sie zu den Gerichten von Johann Lafer passen?
Die Abstimmung der Getränke und Speisen ist im allgemeinen Teamarbeit.
Johann Lafer ist in der Beziehung sehr erfahren und hat zu den Getränken Vorschläge unterbreitet, die wir nur geringfügig modifiziert haben.
Welche Tipps haben Sie für eine perfekte Wein- und Sektbegleitung?
Ein paar Grundregeln sind z. B. regionale Kombinationen, eine ausgewogene aromatische Intensität von (Schaum)-Wein und Speise. Je mehr Röstaromen in der Speise, desto mehr Tannin kann der Wein enthalten oder aber die aromatische Verbindung, sprich: gleiche Aromen im (Schaum)-Wein und Speise passen gut zusammen. Des Weiteren sollte man die Säure berücksichtigen – je höher diese im (Schaum)-Wein ausgeprägt ist, desto mehr Fett kann in der Speise enthalten sein – oder aber auch Säure! Mit der Zeit stellt sich ein „Bauchgefühl“ für harmonische Verbindungen ein. Ich rate jedem, einfach auszuprobieren, was mundet oder auch nicht. Denn Geschmack ist ja oft subjektiv.
Als erfahrene Sommelière und Weinakademikerin unterrichten Sie seit 2005 und bilden Sommeliers und Weininteressierte aus. Wie sind Sie dazu gekommen, Dozentin zu werden?
Dass ich Dozentin geworden bin, ist im Grunde Zufall. Ein geplanter Auslandsaufenthalt ist geplatzt und ich habe übergangsweise in zwei Weinlokalen gearbeitet. In der Zeit kamen drei Unternehmen auf mich zu und haben mir die ersten Jobs als Freiberufler angeboten. Aus Moderationen, Präsentationen und ersten Seminaren hat sich mein Tätigkeitsbereich immer mehr auf Schulungen und die Aus- und Weiterbildung von (angehenden) Weinprofis verlagert. Das macht mir riesig Spaß und ich liebe den Austausch mit den Teilnehmern. Mein Wissen weiterzugeben erfüllt mich. Aber ich lerne auch immer noch selber mit riesig viel Spaß und freue mich auf jede Schulung, an der ich teilnehmen kann.