Kreativität gefragt

Viele Restaurantbetreiber hätten allerdings schon aus vorigen Krisen gelernt, erläutert der Berliner Swanson: „Durch die andauernde Pandemie haben viele von uns Gastronomen Wege gefunden, unter schwierigsten Umständen effektiv zu arbeiten.“ Man müsse Konzepte überdenken und dürfe sich nicht an der Vergangenheit festklammern. „Wir leben in einer anderen, neuen Welt mit Herausforderungen, auf die wir uns einstellen müssen.“

Die Preise auf der Speisekarte wolle man im „faelt“ daher nicht anheben, erklärt der Gastronom. Die gestiegenen Lebensmittelpreise seien aufgrund des Konzepts und der Art der Zubereitung des Restaurants kein Problem. Die Küche verzichte weitestgehend auf Fisch und Fleisch und koche fast zu 90 Prozent nur mit Gemüse. Elf Gänge gibt es dort derzeit für 126 Euro. Um den Preis halten zu können, sei „aber auch einfach Kreativität gefragt – und das nicht erst seit der Energiekrise“, erläutert Swanson.

Kalkulation der Gerichte im Auge behalten

Im Sterne-Lokal „Reber’s Pflug“ in Baden-Württemberg, dem Bundesland mit den meisten Michelin-Sterne-Restaurants, habe man die Preise auf der Speisekarte hingegen kürzlich anheben müssen, sagt eine Mitarbeiterin. Die Entscheidung sei auf die derzeitige wirtschaftliche Situation zurückzuführen. Sechs Gänge kosten dort nun 148 Euro.

Auch im Frankfurter „Seven Swans“ habe man sich wegen der hohen Energiekosten gezwungen gefühlt, die Menüpreise anzuziehen, erklärt Saward. „Da unsere Küche auf Eigenanbau und dem Bezug der Ressourcen aus der Natur basiert, treffen uns die Lebensmittelpreise aber nicht so sehr.“ 15 Gänge gibt es dort aktuell für 159 Euro, bis vor zwei Jahren waren es noch 129 Euro.

„Da wir immer schon sehr hochwertige und nachhaltige Produkte, vor allen Dingen regional eingekauft haben, sind die Preissteigerungen in diesem Bereich nicht so immens“, erklärt auch der Küchenchef des „Meisenheimer Hof“ im rheinland-pfälzischen Meisenheim, Markus Pape. Dennoch machten sich die hohen Energie- und Lebensmittelkosten auch dort bemerkbar. Die Kalkulation der Gerichte müsse man deswegen ständig im Auge behalten. Ein achtgängiges Degustationsmenü kostet in dem Lokal derzeit 129 Euro, ein vegetarisches Sechs-Gänge-Menü gibt es für 99 Euro.

Weiterlesen

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Thomas Bühner
Neue Aufgaben
Neue Aufgaben

Thomas Bühner wird neuer Markenbotschafter der LSG-Group

Der Spitzenkoch, der bis 2018 das Drei-Sterne-Restaurant „la vie“ führte, hat neue Herausforderungen angenommen. Unter anderem verstärkt er jetzt die Lufthansa Tochter mit seinem kulinarischen Wissen.
Veganes Essen
Kampagne nutzen
Kampagne nutzen

Veganuary-Umfrage zeigt: Die Gastronomie braucht mehr vegane Optionen

Eine aktuelle Umfrage zum Veganuary zeigt: Die Gastronomie hat großes Potenzial für die pflanzliche Ernährungswende. Wie sich das pflanzliche Angebot in der Gastronomie verbessern und langfristig auf sich verändernde Zielgruppen ausrichten lässt, zeigt das Veganuary Business Support Toolkit.
Eugen Block
Pilotprojekt
Pilotprojekt

Block House senkt Preise

Inflation, Mehrwertsteuererhöhung und Personalknappheit – in Zeiten wie diesen erhöhen viele Gastro-Betriebe ihre Preise. Block House geht nun aber einen anderen, mutigen Weg und hat angekündigt, die Preise in seinen Restaurants zu senken. 
Chef’s Roulette 2024
Veranstaltung
Veranstaltung

Chef’s Roulette 2024: Spitzenköche tauschen ihre Lokale

Wer kocht wo? Das bleibt auch in diesem Jahr wieder bis zu den ersten Gängen des Überraschungsdinners ein Geheimnis. Beim wahrscheinlich originellste Gourmetevent Österreichs wechseln diesmal mehr als 35 der besten Jeunes Restaurateurs des Landes ihre Lokale.
Gastronomen bei der Abrechnung
Prognose
Prognose

Zahl der Insolvenzen in der Gastronomie steigt

Die wirtschaftliche Lage in der deutschen Gastronomiebranche bleibt weiterhin angespannt. Trotz einer leichten Verbesserung des Bonitätsindex sind immer mehr Gastronomiebetriebe insolvenzgefährdet. 
Ein Teller mit pflanzenbasiertem Gericht
Initiative
Initiative

Relais & Châteaux-Köche kooperieren erneut mit Slow Food

In Zusammenarbeit mit dem internationalen Netzwerk engagiert sich die Hotel- und Restaurantvereinigung in der Sterneküche dafür, mehr pflanzliche Produkte auf die Teller zu bringen. Die diesjährige Food for Change-Kampagne unter dem Motto „Plant The Future“ setzt auf pflanzenbasierte Gourmetküche.
Ein Blick in das Restaurant Hallmann & Klee
Sterneküche
Sterneküche

Berlin ist Zentrum der Sternegastronomie

Die Metropole an der Spree ist und bleibt die Gourmet-Hauptstadt Deutschlands. Insgesamt 21 Sterne-Restaurants listet der Guide Michelin 2024 – damit ist Berlin auf Platz eins in der deutschen Ausgabe des Feinschmecker-Guides.
Einige der „starken“ Gastgeberinnen, alle im blauen Kleid zwischen zwei JRE Fahnen
Geburtstag
Geburtstag

JRE-Österreich feiert Jubiläum mit Spitzenköchen

Mit einem fulminanten Fest hat die Vereinigung 20 erfolgreiche Jahre in dem Alpenland gefeiert. Zahlreiche Gourmet-Köche zeigten die ganze Bandbreite ihres Könnens auf Schloss Grafenegg. Bei bestem Wetter wurden kulinarische Häppchen genossen.
Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, Wirtschaftsdezernent Michael Rüscher und Rasmus C. Beck, Geschäftsführer Duisburg Business & Innovation
Hilfsangebot
Hilfsangebot

Unterstützung für Duisburgs Gastro

Mit einem Laden-Projekt will die Stadt örtlichen Unternehmern unter die Arme greifen. So können sich Gastronomen hier beispielsweise nach interessanten Standorten erkundigen oder sich vor der Gründung eines neuen Betriebs beraten lassen.