Verpackungsfrei frühstücken
Im Best Western Plus Hotel Erb in Parsdorf setzt man bei der Verpflegung ebenfalls auf regionale und saisonale Produkte. Dabei achtet man besonders darauf, möglichst wenig Verpackungsmaterial und wiederverwendbare Kisten zu nutzen. So konnte man das Frühstücksbuffet mittlerweile komplett verpackungsfrei gestalten.
Darüber hinaus versucht man, nur das zu bestellen, was auch wirklich benötigt wird. „Sollte doch mal etwas übrig sein, versuchen wir, es so gut wie möglich zu verwerten“, stellt Direktionsassistentin Theresa Heidegger heraus. Alte Semmeln würden beispielsweise an Bauern aus der Region zur Fütterung ihrer Tiere gespendet.
Die meisten Gäste äußern sich positiv zur Initiative. „Natürlich sind die Preise höher, jedoch sehr vertretbar, wenn man Herkunft und Qualität der Produkte beachtet“, erklärt Theresa Heidegger.
Abläufe ändern und Bewusstsein schaffen
„Eigentlich sollte heutzutage für jeden Gastronomen Nachhaltigkeit ein unabdingbares Thema sein und immer an oberster Stelle stehen“, findet Elias Heintz. Gastronomen hätten eine große Verantwortung der Gesellschaft gegenüber.
„Viele haben Angst, mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit nicht mehr wirtschaftlich arbeiten zu können, aber das ist Quatsch. Unsere Ressourcen auf der Welt sind begrenzt und wenn man sich etwas Wissen aneignet, kann wirklich jeder Betrieb versuchen, ökologische Nachhaltigkeit und wirtschaftlichen Erfolg zu vereinen“, sagt der Barchef im Bonvivant Cocktailbistro.
In Berlin gibt es laut dem Restaurantleiter des Bonvivant Cocktailbistro, Paul Rost, ein paar Vorreiter. Vor allem der Verein „Die Gemeinschaft“ oder die Slow Food Community würden sich intensiv dem Thema Nachhaltigkeit in der Gastronomie widmen.
„Hier aktiv zu werden, an Veranstaltungen teilzunehmen und in den direkten Austausch mit diesen Gruppen zu gehen, ist sicher der schnellste Weg, Ideen für die eigenen Nachhaltigkeitsstrategien zu finden“, gibt Paul Rost als Tipp.
Theresa Heidegger rät jedoch noch einmal dazu, Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Kleinen zu beginnen und Stück für Stück zu ergreifen. „Große Änderungen hat noch niemand über Nacht verwirklicht“, betont die Direktionsassistentin im Best Western Plus Hotel Erb in Parsdorf. Sie empfiehlt, sich die Lieferanten anzusehen, den Weg der Produkte zu verfolgen und zu vergleichen.
„Wer die kleinen Produzenten in der Region selbst besucht, wird überrascht sein, wie groß die Vielfalt ist“, ergänzt Florian Peters. „Man kann die Produkte vor Ort probieren und bringt garantiert frische Ideen mit in die Küche, um neue spannende kulinarische Highlights zu schaffen.“
Seiner Meinung nach sei es zudem kein Mehraufwand, die Küchenabfälle zu reduzieren und alles sinnvoll durchdacht zu verarbeiten. „Man muss nur Abläufe ändern und Bewusstsein schaffen“, stellt der Küchenchef heraus.
PS: Sie haben den ersten Teil des HOGAPAGE-Specials verpasst? Dann lesen Sie ihn jetzt: So bringen Gastronomen Nachhaltigkeit in ihre Restaurants – Teil 1.
(the Cord/Bonvivant Cocktailbistro/erasmus bio fine dining/Best Western Plus Hotel Erb/Statista/Guide Michelin/SAKL)