Moderate Preiserhöhungen
Natürlich muss das Umsatz-Plus von 15,8 Mio. Euro im Vergleich zu 2019 (+67,8 Mio. i. Vgl. zu 2021) auch vor dem Hintergrund der Preiserhöhungen aufgrund von gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreisen und erhöhten Mindestlöhnen gesehen werden.
Bernd Riegger betont: „Wir haben die Preise seit 2019 nur sehr moderat um insgesamt etwa zehn Prozent angehoben und eigentlich einkalkuliert, dass sich Mehraufwendungen in den Bereichen Logistik, Energie, Personalkosten und Nahrungsmittel nicht vollumfänglich umlegen lassen und sich damit auf unsere Ertragslage auswirken würden.“
Mitchells & Butlers hat sich schnell erholt
Dass der Gewinn 2022 gegenüber 2019 dennoch um zehn Prozent zulegen konnte, ist nach Angaben des Unternehmens auf mehrere Faktoren zurückzuführen.
Obwohl die ersten Monate des vergangenen Jahres noch von Corona-Restriktionen geprägt waren und trotz verringerter Fläche gegenüber 2019, ist die Anzahl der Gäste im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr deutlich gestiegen. Mit Blick auf den ökonomischen Gesamtkontext hat sich der Systemer scheinbar erheblich schneller erholt als andere Gastronomieunternehmen. Woran liegt das?
Gefestigte Position im deutschen Frühstücksmarkt
Bernd Riegger ist überzeugt, dass die beiden Marken Alex und Brasserie nicht nur sehr viele loyale Stammgäste haben, sondern als Mid-Market-Player vor allem mit einem breiten kulinarischen Angebot zu einem überaus fairen Preis-Leistungs-Verhältnis beim veränderten Konsumverhalten vieler Menschen in Deutschland punkten.
„Wir beobachten zwei Effekte: Ein zunehmendes Trading-down, also Menschen, die in günstigere Restaurants gehen als vor der Krise, weil Inflation und höhere Energiepreise auf das verfügbare, oftmals nicht gestiegene Nettoeinkommen drücken. Andererseits hatten sehr viele Menschen durch die Erhöhung des Mindestlohns, der ja in vielen Unternehmen bereits auf Mitte letzten Jahres vorgezogen wurde, plötzlich mehr Geld zur Verfügung und wollten sich etwas gönnen“, erklärt Bernd Riegger.
Das ging beim Frühstück schon los und führte dazu, dass MABG seine Frühstücksbuffet-Kompetenz (mehr als 150 Artikel) auf einem hohen Niveau stabilisieren konnte: Mit mehr als 25 Prozent trägt das Morgengeschäft mittlerweile zum Gesamtumsatz bei und festigt die Position von Alex als Nummer Eins (außerhalb der Hotellerie) im deutschen Frühstücksmarkt.