Mehr Frauen in die Küchen: Als Profiköchin Gesellschaft gestalten
„Gastronominnen haben viele Hebel, in ihrem Umfeld und in der Gesellschaft Veränderung zu bewirken. Sie entscheiden beispielsweise über faire Liefer- und Arbeitsbedingungen und weitere Aspekte nachhaltiger gastronomischer Konzepte. So erreichen sie viele Menschen und leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft“, erklärt Bio-Spitzenköchin Andrea Gallotti.
Mit ihrem Ehemann Marcello Gallotti führt sie das seit 2020 mit einem grünen Michelin-Stern ausgezeichnete Bio-Fine-Dining-Restaurant „erasmus“ in Karlsruhe. Sie ist außerdem Sprecherin für Nachhaltigkeitsthemen bei Branchenveranstaltungen, Jurymitglied des aktuellen Metro-Nachhaltigkeitspreises und Mutter von zwei Kindern.
Allerdings: Das Berufsbild der Profiköchin scheint aktuell nicht sonderlich attraktiv. Von insgesamt 15.141 war 2021 nur jeder fünfte Vertrag zur Kochausbildung von einer Frau unterschrieben (3.280 Verträge/22 Prozent, DIHK, Ausbildungsstatistik 2021). Ein Trend, der sich auch schon vor der Corona-Pandemie deutlich abgezeichnet hat. Das wollen die Bio-Spitzenköchinnen ändern.
Veränderung in der Gastronomie
Die Gastronomie kann einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren Lebensweise leisten. Gewinnt sie so auch mehr junge Frauen für die Profiküche? Dort werden gute Fachkräfte dringend gesucht.
„Zu uns kommen nahezu 100 Prozent Frauen – oft aus tierethischen Beweggründen und weil sie mit pflanzenbasierter Küche zu mehr Klima-, Tier- und Umweltschutz beitragen wollen. Sie wollen Veränderung, da müssen gastronomische Betriebe mitziehen. Das macht sie attraktiv für junge Köchinnen“, berichtet Bio-Spitzenköchin Mayoori Buchhalter.
Die Inhaberin der Biogourmetclub-Akademie in Köln bildet gemeinsam mit der IHK jedes Jahr bundesweit rund 60 angehende Restaurantfachleute, Profiköche in der veganen Bio-Gourmetküche weiter.