Gaststätten reagieren auf gestiegene Mehrwertsteuer mit Preiserhöhungen
Zum Jahreswechsel fiel die reduzierte Mehrwertsteuer in der Gastronomie weg. Viele Restaurants erhöhten daher inzwischen ihre Preise. Und weitere Kostenfaktoren kommen hinzu.
Viele Gaststätten und Restaurants in Sachsen-Anhalt haben nach Verbandsangaben wegen der erhöhten Mehrwertsteuer ihre Preise angepasst. In den meisten Fällen sei die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent eins zu eins von den Unternehmen umgesetzt worden, sagte der Präsident der Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Sachsen-Anhalt, Michael Schmidt, auf Anfrage.
Großteil der Restaurants hat mit Preisanpassungen reagiert
In der vergangenen Woche hatte der Bundesverband eine Umfrage unter Mitgliedern veröffentlicht, nach der rund 75 Prozent der Restaurants und Gaststätten die Preise zum Jahreswechsel angepasst hätten. Für Sachsen-Anhalt sähen die Zahlen ähnlich aus, so Schmidt.
Probleme sieht der Verbandspräsident vor allem im ländlichen Raum, abseits der Städte und touristisch geprägten Orte. Ein Teil der Betriebe sei dort über den Winter ohnehin geschlossen, hier stelle sich aber auch die Frage, wie stark Dorfgaststätten ihre Preise erhöhen könnten.
Auch an anderer Stelle steigen die Kosten
„Essen gehen darf kein Luxus werden“, betonte Schmidt. Als weiteres Problem komme jetzt hinzu, dass viele Lieferanten zum Jahreswechsel ihre Preise ebenfalls wegen der höheren Maut-Gebühren angepasst hätten. Dies sei für viele Restaurants ein weiterer Faktor, der dazu komme.
„Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem die Verbraucher reagieren“, sagte Schmidt. „Davor habe ich Angst, gerade im ländlichen Raum.“
Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt teilte auf Anfrage mit, dass derzeit keine Verbraucherbeschwerde wegen übermäßiger Preiserhöhungen vorliege.
Im Zuge der Corona-Pandemie war die Mehrwertsteuer in der Gastronomie zeitweise von 19 auf 7 Prozent reduziert. Zum Jahreswechsel lief die Reduzierung aus.
(dpa/CHHI)