Gastgewerbeumsatz im Juni gestiegen
Das Gastgewerbe in Deutschland hat im Juni von den schrittweisen Lockerungen der Corona-Beschränkungen mit einem Umsatzsprung profitiert. Vom Vorkrisenniveau ist die Branche allerdings noch weit entfernt, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Demnach verbuchten Gastwirte und Hoteliers im Juni sowohl preisbereinigt (plus 61,7 Prozent) als auch nominal (plus 63,9 Prozent) deutlich mehr Umsatz als im Mai des laufenden Jahres. Die Erlöse lagen allerdings preisbereinigt noch 40,7 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des Februars 2020 und 0,8 Prozent unter dem Niveau von Juni 2020.
Im ersten Halbjahr hinkt die Branche hinterher
Von Januar bis einschließlich Juni 2021 lagen die Umsätze real um 38,0 Prozent unter dem Niveau der ersten sechs Monate 2020, nominal beträgt das Minus 35,6 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass zu Jahresbeginn 2020 vor Ausbruch der Corona-Pandemie Hotels und Gaststätten noch fast drei Monate lang uneingeschränkt geöffnet waren.
Beherbergungsbetreibe profitierten am meisten
Besonders kräftig profitierten Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe von den Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Sie konnten ihren realen Umsatz im Juni gegenüber Mai 2021 mehr als verdoppeln (plus 114,0 Prozent). Er unterschritt dennoch um 49,6 Prozent das Vorkrisenniveau. Das Verbot touristischer Übernachtungen war ab Mai je nach Corona-Lage in den Bundesländern schrittweise aufgehoben worden.
85 Prozent der Beschäftigen sind geblieben
In der Gastronomie stieg der Umsatz im Vormonatsvergleich real um 44,7 Prozent, er lag damit immer noch 35,9 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Nach monatelangen Lockdowns machen dem Gastgewerbe nun auch fehlende Fachkräfte zu schaffen. „Grob gesagt haben uns 85 Prozent der Beschäftigten in der Pandemie die Treue gehalten, und 15 Prozent haben sich nach Jobs in anderen Bereichen umgesehen“, sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, jüngst der Deutschen Presse-Agentur. Konkret habe das Gastgewerbe im Mai 2021 rund 162.000 sozialversicherungspflichtige Jobs weniger gezählt als im Mai 2019 vor der Krise.
(dpa/MK)