Gäste nicht bevormunden
Tatsächlich wollen einige andere Gastronomen die WM-Spiele zeigen. „Ein Schmücken unserer Lokation wird es nicht geben, aber wir werden alle Spiele und alle Tore bis zum bitteren Ende übertragen“, sagt Carla Roczek von der Wiesbadener Sportsbar Roczek’s. Sie habe sich nach dänischem Vorbild aber ein ganz schwarzes Trikot besorgt, das sie bei der Arbeit tragen wolle. Dänemarks Nationalmannschaft will bei der WM mit schwarzen Trikots ein Zeichen gegen die Menschenrechtsverletzungen setzen.
Auch die Alex Gaststätten Gesellschaft, die Restaurants in Frankfurt, Kassel und Wiesbaden betreibt, will „die Live-Übertragungen von WM-Spielen mit deutscher Beteiligung zwar nicht bewerben, aber auch nicht grundsätzlich ausschließen“, erklärt Geschäftsführer Bernd Riegger. Man wolle die Gäste „nicht bevormunden“, die Spiele aber nur dann zeigen, „wenn eine erkennbare Mehrheit unserer Gäste an einer Übertragung Interesse zeigt“.
Auch in Wolfsburg sei ein ganz besonderes Public-Viewing zu den Spielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Planung, sagt Citymanagement-Bereichsleiter Frank Hitzschke. Hier will man die Spiele auf dem Weihnachtsmarkt zeigen. Die Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der Fußball-WM in Katar seien „in keiner Weise mit unseren Werten vertretbar“, so Frank Hitzschke. „Dennoch sehen wir einerseits ein großes Interesse der Zuschauer und sollten andererseits auch an die Sportler denken, die nicht in die Entscheidungen für den Austragungsort involviert sind und die Unterstützung der Fans verdient haben.“
(dpa/SAKL)