Fachkräftemangel im Gastgewerbe noch nicht überwunden
Beim Fachkräftemangel in Hotels, Restaurants und Gaststätten ist einer aktuellen Studie zufolge keine durchgreifende Besserung in Sicht. Knapp 44.000 offenen Stellen für Fachkräfte in Hotel- und Gaststättenberufen stünden nur gut 29.000 entsprechend qualifizierte Arbeitslose gegenüber, berichtete das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) am Samstag.
Besonders betroffen seien die Hotellerie, wo aktuell 42,8 Prozent der offenen Stellen nicht mit passend qualifizierten Arbeitslosen besetzt werden könnten, und die Gastronomie, wo dies für 40,1 Prozent der offenen Stellen gelte. Am größten ist die Fachkräftelücke der Studie zufolge bei Köchen, wo bundesweit 7.555 Fachkräfte fehlen.
Erklärung für den Fachkräftemangel
„Der starke Anstieg der Fachkräfteengpässe lässt sich vor allem mit einem geringeren Angebot an verfügbaren Arbeitslosen erklären und weniger mit einem Anstieg der offenen Stellen“, heißt es in der Studie. Viele Beschäftigte und Arbeitslose hätten im Zuge der Corona-Pandemie der Hotel- und Gaststättenbranche den Rücken gekehrt. Gleichzeitig hätten weniger Quereinsteiger aus anderen Branchen den Schritt ins Gastgewerbe gewagt.
Erschwert wird die Situation der Studie zufolge dadurch, dass auch vom Ausbildungsmarkt keine Entlastung zu erwarten ist. Im Gastgewerbe sei es seit Jahren überdurchschnittlich schwierig, angebotene Ausbildungsplätze zu besetzen.
Dehoga hat Hoffnung
„Der Mitarbeitermangel gehört laut den monatlichen Dehoga-Umfragen regelmäßig zu den größten Herausforderungen für die Betriebe“, teilte der Dehoga bereits im Juli der Deutschen Presse-Agentur mit. In den Hotels und Gaststätten in Deutschland fehlen nach Ansicht das Branchenverbands derzeit mehr als 65.000 Mitarbeiter.
Die Gastronomie-Betriebe reagieren inzwischen vielfältig auf die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt. „Es gibt Betriebe, die sich daher gezwungen sehen, ihre Öffnungszeiten zu verkürzen, Ruhetage einzuführen oder das Angebot der Speisekarte zu konzentrieren“, sagte Warden. In einigen Gaststätten war zuletzt auch zu beobachten, dass mehr auf Selbstbedienung gesetzt wird statt eines kompletten Services am Tisch.
Beim Dehoga gibt es die Hoffnung, dass die Branche schnell von den Möglichkeiten der reformierten Einwanderung wie auch der erleichterten Beschäftigung von Geflüchteten profitieren kann. Zudem fordert die Verband eine Offensive für die duale Ausbildung und mehr Wertschätzung für praktische Berufe und Tätigkeiten.
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(dpa/SAKL)