Folgen der Pandemie immer noch zu spüren
Erschwerend für die Betriebe hinzu kommen die Nachwirkungen der Pandemie. An vorderster Stelle nennen die Unternehmer den Mitarbeitermangel (66,4 Prozent), gefolgt von der Tilgung coronabedingter Kredite (40,4 Prozent), vom Investitionsstau (37,1 Prozent) und von der Wiederaufstockung der Rücklagen für das Alter (34,5 Prozent).
„Noch immer haben die Betriebe die Vorkrisenumsätze nicht erreicht“, sagt Guido Zöllick. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lagen die Umsätze von Januar bis April real 12,3 Prozent unter denen der ersten vier Monate 2019, also vor Ausbruch der Pandemie.
7 Prozent müssen bleiben!
„Wir appellieren eindringlich an die Politik, endlich die dauerhafte Geltung der 7-Prozent-Mehrwertsteuer zu beschließen“, betont Guido Zöllick. Dabei fordere die Branche nichts Außergewöhnliches.
„Der reduzierte Mehrwertsteuersatz für Speisen in der Gastronomie ist in der EU die Regel“, berichtet der Dehoga-Präsident. In 23 EU-Staaten werde steuerlich kein Unterschied gemacht zwischen dem Essen aus dem Supermarkt, der Lieferung von Essen, dem Essen im Gehen, im Stehen und dem Essen im Restaurant.
Es wäre widersprüchlich und wettbewerbsverzerrend, frisch zubereitetes Essen in der Gastronomie in Deutschlands wieder mit 19 Prozent zu besteuern, während auf Essen zum Mitnehmen, im Supermarkt oder bei der Essenslieferung 7 Prozent erhoben werden, so Zöllick weiter. „Die 7-Prozent-Mehrwertsteuer und damit die längst überfällige Gleichbehandlung von Essen, egal wo und wie zubereitet und verzehrt, müssen bleiben. Dauerhaft.“
Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig die gastgewerblichen Betriebe für die Gesellschaft seien. „Unsere Restaurants und Cafés sind Orte des Zusammenkommens, des Genusses, der Kommunikation und für den sozialen Zusammenhalt wichtiger denn je“, hebt Zöllick hervor. Für attraktive Innenstädte wie auch für lebenswerte ländliche Räume seien die Betriebe unverzichtbar.
Über die Umfrage
An der Umfrage des Dehoga Bundesverbandes zu den Folgen einer Mehrwertsteuererhöhung für Speisen in der Gastronomie nahmen vom 3. bis zum 5. Juli 9.600 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland teil.
(Dehoga Bundesverband/SAKL)