Bocuse d’Or 2025 verliehen
Seit mehr als 35 Jahren hat sich Bocuse d’Or als internationale Gastronomie-Referenz etabliert. Der Wettbewerb gilt als die „Olympischen Spiele der Gastronomie“ und bringt die talentiertesten Köche der Welt zu einer Competition zusammen, bei der kulinarische Spitzenleistungen im Vordergrund stehen.
Der Wettbewerb, der von dem Koch Paul Bocuse für Köche ins Leben gerufen wurde, fand nun zum 20. Mal statt. Das große Finale fand am Sonntag, den 26. und Montag, den 27. Januar 2025 während der Sirha (Salon International de la Restauration, de l’Hôtellerie et de l’Alimentation) in Lyon statt. Insgesamt 24 Teams aus aller Welt traten gegeneinander an, um ihre Kreativität und Präzision unter Beweis zu stellen.
Anspruchsvolle Aufgaben
Die 24 Teams mussten sich in zwei komplexen Prüfungen messen. Insgesamt hatten sie dafür 5 Stunden und 30 Minuten Zeit.
Die erste Herausforderung stand unter dem Thema „Platten“ und stellt eine Hommage an den Gründer des Wettbewerbs, Paul Bocuse, dar. Hauptbestandteil dieser Themenplatte ist der Rehrücken. Dieser musste in drei Teilen mit drei Beilagen präsentiert werden.
Die erste Beilage sollte eine Pastete aus Rehschulter und Gänsestopfleber, eingewickelt in einen knusprigen Teig, sein. Die Pastete musste im Ganzen auf der Platte präsentiert werden, und die Gänsestopfleber sollte sowohl geschmacklich als auch optisch beim Anschneiden erkennbar sein.
Die zweite warme Beilage war eine Gemüsebeilage, die Produkte aus dem Land des jeweiligen Teilnehmers widerspiegeln sollte. Bei der dritten Beilage mussten die Teams geschlossene Ravioli zubereiten, die mit einer geklärten, mit Tee aufgegossenen Wildconsommé serviert wurden.
Bei der zweiten Herausforderung, dem „Teller“-Thema, waren die Köche aufgefordert, ein Gericht mit Adlerfisch, Hummer und Sellerie zu kreieren. Dabei mussten die Kandidaten in 4 Stunden und 40 Minuten ein warmes Gericht für 16 Personen zubereiten, das die kulinarischen Traditionen ihres Landes widerspiegelt. Der Steinbutt sollte dabei mit Hummer und einem warmen Hummerjus-Sabayon serviert werden. Der Sellerie sollte zunächst auf einer Platte präsentiert werden, wobei die Wurzel in zwei ganzen Stücken und die Stängel in 16 individuellen Füllungen serviert werden sollten.
Das sind die Ausgezeichneten
Überzeugen konnte schließlich das Team Frankreich. Küchenchef Paul Marcon nahm den Bocuse d’Or 2025 freudestrahlend entgegen. Platz zwei belegte das Team Dänemark, vertreten durch Sebastian Holberg, gefolgt vom Team Schweden, vertreten durch Gustav Leonhardt, das sich über den dritten Platz freuen konnte.
Paul Marcon gewinnt die goldene Statuette 30 Jahre nach seinem Vater Régis Marcon. Der junge französische Koch konnte die Jury überzeugen, indem er das gastronomische Erbe seiner Region durch einen Teller hervorhob, der grünen Apfel und Chartreuse mit den auferlegten Produkten (Sellerie, Adlerfisch und Hummer) kombinierte.
Frankreich konnte zudem einen Doppelsieg davontragen, da es dank Camille Pigot auch den Preis für den besten Commis gewann.
Den Specialaward für das Thema „Platten“ konnte Ungarn ergattern, während der Specialaward für das „Teller“-Thema an das norwegische Team ging. Mit dem Social Commitment Award wurden schließlich das Team Neuseeland, vertreten durch William Mordido, und das Team Chile, vertreten durch Roberto Vallejos, ausgezeichnet. Damit werden die beiden Teams für ihr soziales Engagement in Bereichen gewürdigt, die mit Lebensmitteln und Gastronomie zu tun haben. Hierzu zählt beispielsweise die Verteilung von Mahlzeiten, Ernährungserziehung oder die Reduzierung von Lebensmittelabfällen.
Alle Ergebnisse des großen Bocuse d’Or 2025
Bocuse d’Or: Frankreich
Bocuse d’Argent: Dänemark
Bocuse de Bronze: Schweden
4. Platz: Norwegen
5. Platz: Vereinigtes Königreich
6. Platz: Singapur
7. Platz: USA
8. Platz: Island
9. Platz: Italien
10. Platz: Kanada
11. Platz: Japan
12. Platz: Finnland
13. Platz: Ungarn
14. Platz: Lettland
15. Platz: Slowakei
16. Platz: Australien
17. Platz: Mexiko
18. Platz: Chile
19. Platz: Mauritius
20. Platz: Neuseeland
21. Platz: Vietnam
22. Platz: Kolumbien
23. Platz: China
24. Platz: Marokko
Best Commis Award: Frankreich
Sonderpreis Thema auf dem Teller: Norwegen
Sonderpreis Thema auf der Platte: Ungarn
Bocuse d’Or Award für soziales Engagement: Neuseeland und Chile
Deutschland nahm nicht am Finale teil
Deutschland war nicht beim Finale in Lyon vertreten. Wie schon 2024 scheiterte das deutsche Team bei der Qualifikation im Europa-Finale in Trondheim. Marvin Böhm, Souschef im „Aqua“ in Wolfsburg, und sein Commis Hannes Hensel beeindruckten zwar im vergangenen März mit großartigen Leistungen, doch es reichte nicht für das internationale Finale.
Ähnlich erging es der Schweiz: Das Team um Euloge Malonga und Commis Fiona Wittwer zeigte eine anspruchsvolle Darbietung, konnte sich jedoch ebenfalls nicht für das Finale qualifizieren.
(Falstaff/Bocuse d’or/SAKL)