Moderne Technikwelten

Humanoide Roboter drängen ins Gastgewerbe

Der humanoide Roboter XR-1 serviert einen Drink.
Der humanoide Gastro-Roboter XR-1 („Cathy“) serviert seinen Gästen am liebsten kühle Drinks. (© picture alliance/Javier Luengo/Sputnik/dpa)
Humanoide Roboter werden inzwischen nicht nur als willkommene Putzhilfen und treue Begleiter eingesetzt, sondern sind mittlerweile auch im Bereich Gastronomieservice angekommen. 
Mittwoch, 27.02.2019, 12:07 Uhr, Autor: Thomas Hack

Kuscheln mit Liku, Englisch lernen mit Kebbi oder auf einen kühlen Drink mit dem Gastro-Roboter XR-1: Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona geht es dieser Tage nicht nur um Smartphones, sondern auch um smarte Elektronik wie Roboter, die allmählich auch das Gastgewerbe erobern und zunehmend menschlichere Züge an den Tag legen. So etwa präsentiert das koreanische Unternehmen Torooc seinen Roboter Liku, der möglichst menschlich auftreten und seinen Gästen das Gefühl vermitteln soll, dass sie gemocht werden. Für das gefühlvolle Miteinander ist Likus gesamter Kopf touch-sensitiv. Streicheln ist also erwünscht. Um sich halbwegs sicher durch Räume zu bewegen und Menschen sowie Stimmen zu erkennen, trägt der einen knappen halben Meter kleine Roboter jede MengeTechnik mit sich herum – etwa eine Full-HD-Kamera, ein Vier-Kanal-Mikrofon, eine Infrarot-Tiefenkamera und Distanzsensoren. Mit seiner Umwelt kommuniziert Liku per Stimme, mit Bewegungen und ganz besonders durch den Ausdruck seiner Augen, hinter denen Displays stecken. Den Entwicklern zufolge interpretiert der Roboter alle Daten, die seine Sensoren sammeln, und reagiert dann auf dieser Basis völlig autonom.

Humanoide Geschichtenerzähler
Ganz ähnlich funktioniert Kebbi aus Taiwan. Er soll in erster Linie Kinder beschäftigen, betreuen und beaufsichtigen. Geschichten erzählen ist ebenso drin wie ein wenig Sprach- oder sogar Programmierunterricht. Zum Zeitvertreib können etwa Kinder den Roboter per App „übernehmen“ und fernsteuern. Das soll mit einfachen Touchscreen-Gesten funktionieren. Wichtig für die Kommunikation ist auch hier das Display-Gesicht des Roboters. Die verschiedenen Familienmitglieder und ihre Befehle unterscheidet Kebbi per Gesichts- und Spracherkennung.

Service-Roboter XR-1 und „Empfangsdame“ Pepper gehen an den Start.
Weniger gefühlig als vielmehr professionell geht XR-1 zur Sache. Als Service-Roboter konzipiert, fühlt sich der vom chinesischen Robotik-Unternehmen Innfos entwickelte Humanoid bei einfachen Diensten wie dem Einschenken von Getränken am wohlsten. Auf dem MWC ist XR-1 als dienstbare Cathy mit Schleife „im Haar“ am Stand des kalifornischen Unternehmens Cloud Minds zu sehen. Dieses vernetzt Roboter mit Server-Infrastrukturen für Künstliche Intelligenz, auch über 5G, damit Aufgaben möglichst schnell und menschlich ausgeführt werden. Daneben haben die Entwickler von Cloud Minds den Roboter Pepper, eine Gemeinschaftsentwicklung von Aldebaran und Softbanks, unter ihre Fittiche genommen. Er ist in Barcelona zum Händeschütteln abkommandiert. (dpa-tmn)

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