Deutschlandtourismus von Normalität weit entfernt
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) fordert erneut die Wirtschaftsminister von Bund und Ländern auf, einen Rettungsfonds für den Deutschlandtourismus bereitzustellen. Grund ist, dass – trotz der Erlaubnis zum Wiederhochfahren des Gastgewerbes – man von einer Normalität und wirtschaftlichen Sicherheit noch weit entfernt sei, wie es in einem Verbandsschreiben heißt. Die Finanzhilfe solle unter anderem ein Soforthilfeprogramm des Bundes mit nicht rückzahlbaren Zuschüssen enthalten, um alle existenzbedrohten Tourismus-Unternehmen mit 11 bis 249 Arbeitnehmern zu unterstützen. So sollen die Liquidität und Arbeitsplätze gesichert werden. Und auch der von Bundesfinanzminister Olaf Scholz angedachte Rettungsschirm für die Kommunen sei, laut DTV, ein „wesentlicher Baustein zum Erhalt der touristischen Infrastruktur in Deutschland“.
„Das ist alarmierend“
Gleichzeitig beklagt der DTV, dass die vor Wochen angekündigten bundesweit einheitliche Regelungen von Standards und Vorschriften immer noch ausstünden. Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands: „Auch wenn regionale Unterschiede vor Ort notwendig und richtig sind, braucht es gemeinsame Abstands- und Hygienekonzepte für die schrittweise Öffnung touristischer Betriebe – zum Wohl von Gastgebern wie auch zur Sicherheit und Klarheit der Gäste.“ Er sieht die Wirtschaftsminister bei ihrer kommenden Konferenz am Donnerstag in der Pflicht, „den Deutschlandtourismus, seine wirtschaftliche Bedeutung und seine Rolle als Arbeitgeber gerade auch in ländlichen Regionen zu sichern und zu stärken“.
Wie prekär die aktuelle Lage ist, macht Kunz noch einmal deutlich: „Zusätzliche Auflagen und Hygienemaßnahmen sowie die teilweise Beschränkung der Belegungskapazität führen zu enormem Mehraufwand und gleichzeitig zu Einbußen für die Anbieter. Wenn eine Umfrage dann auch noch zeigt, dass 50 Prozent der Deutschen diesen Sommer gar nicht erst in Urlaub fahren wollen, ist das alarmierend.“
(DTV/KP)