Zu viel Wachstum

Dehoga München sieht Hotelwachstum kritisch

Der DEHOGA München mahnt maßvolles Wachstum bei Hotelimmobilien an. (Foto: © Alexas_Fotos/pixabay)
Der DEHOGA München mahnt maßvolles Wachstum bei Hotelimmobilien an. (Foto: © Alexas_Fotos/pixabay)
Angesichts der starken Zunahme von Hotelkapazitäten in München, vor allem im Münchner Norden, warnt der Münchener DEHOGA-Vertreter vor einem zu starken Wachstum.
Donnerstag, 05.10.2017, 13:25 Uhr, Autor: Markus Jergler

Im Rahmen der EXPO Real warnt Conrad Mayer, Vorsitzender der Kreisstelle München des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes: : „München ist eine der beliebtesten Städte der Welt, sowohl bei Touristen wie Investoren. Im Großraum München gibt es allerdings nach einem Wachstum von 50 Prozent in den vergangenen zehn Jahren mittlerweile bereits um die 84.000 Hotelbetten. Das sind 10 Prozent mehr als in Manhattan!“

Mayer prognostiziert Preis- und Serviceverfall und anschließende Insolvenzen
In den letzten zwei Jahren hat sich dieses extreme Wachstum noch beschleunigt. Allein 2016 sind 3.500 zusätzliche Hotelbetten vor allem von internationalen Hotelkonzernen auf den Markt gekommen. Und der Trend ist ungebrochen. Mayer hält diese Dynamik, die sich derzeit in ganz München, aber vor allem im Münchner Norden abzeichnet, für eine ungesunde Entwicklung, die in keinem Verhältnis mehr zum prognostizierten Nachfragewachstum steht. „Sobald die derzeitige Hochkonjunktur einbricht, müssen wir in der Münchner Hotellerie mit Problemen rechnen, die vor allem den Mittelstand treffen.“ Leerstehende Betten führen zu dem für die Hoteliers negativen Doppeleffekt eines Preisverfalls, der zunächst einen Qualitätsverlust zur Folge haben wird, bevor es zu Insolvenzen kommt.

„Bei Hotels handelt es sich um Spezialimmobilien, deren Nutzung nur mit großem Aufwand an die Marktverhältnisse angepasst bzw. umgewidmet werden kann. Es gibt keine Büros mit Bädern“, sagt Mayer. Um das Platzen einer Hotelimmobilienblase zu verhindern, rät er zu einer Entwicklung mit Augenmaß. „Die Fehlallokation von Hotelinvestitionen auch an touristisch unattraktiven Standorten, die vor Jahren noch als unrentabel abgelehnt worden wären, ist in nachfrageschwachen Zeiten bereits in einen ungesunden Verdrängungswettbewerb übergegangen“, so Mayer. Da in München Wohnungsnot herrsche, empfiehlt er in den nächsten Jahren die Fokussierung auf den Wohnungsbau. (MJ)

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