Cybersicherheit ist das A und O
Welch immense Bedeutung der Schutz von Daten und Vertrauen im digitalen Zeitalter in der Hotellerie innehat, verdeutlichten Steven Schäbel und Prof. r. Markus Schäffter vom CyberSecurity Council. Warum aber ist die Hospitality eigentlich so angreifbar?
„Hotelunternehmen sind für Cyberkriminelle gleich doppelt interessant. Zum einen nutzen sie sehr komplexe Informationstechnik zur Verarbeitung einer großen Menge an sehr sensiblen Kundendaten, zum anderen beherbergen sie Gäste, die für sich bereits lohnende Angriffsziele darstellen“, weiß Dr. Schäffter Professor für Informationssicherheit und Datenschutz an der Technischen Hochschule Ulm. Steven Schäbel, Information Security Officer und Mitbegründer des CyberSecurity Council wähnt Cyberangriffe auf Hotelunternehmen an der Tagesordnung. „Sie sind inzwischen ein sehr lukratives Geschäft, das Millionenschäden verursachen kann.“
Eine inzwischen alltägliche Methode, um Sicherheitslücken im System von Hotels zu nutzen, stellten heute vor allem Ransomware-Angriffe, bei denen vermeintlich harmlose E-Mails Dokumente wie vorgebliche Rechnungen als Anhang mitführen. Einmal angeklickt, greifen Hacker schnell auf den IT-Systeme des Hotels zu. Prävention ist laut den Experten Schäffter und Schäbel daher absolut unabdingbar und auf lange Sicht ganz klar billiger als Krisenintervention.
Dabei gelte es nicht nur einen Sicherheitsbeauftragten in der Leitungsebene eines jeden Hauses zu ernennen, sondern auch die Mitarbeiter zu unterrichten sowie zu sensibilisieren. Die Vorbildfunktion von Führungskräften sei hier das Zauberwort. Ein Notfallplan sei für die Hotelbetreiber dennoch in jedem Fall notwendig. „Aufgrund der stetigen Weiterentwicklung werden IT-Systeme nie vollends sicher sein. Die Frage ist nicht ob, sondern wann ein System ausfallen wird“, ist sich Schäffter sicher.
Aktuelle Stunde
Weitere Themen, die die Branche derzeit bewegen, griff auch Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbands Deutschland (IHA), auf. Neben der Frage, was die erneute Präsidentschaft Trumps für unsere Branche bedeutet, blickte er auf die innerdeutsche politische Lage. „In der Regierung muss es jetzt schnell zu Entscheidungen kommen, damit wir wieder zu einer stabilen Wirtschaft finden“, stellte Luthe fest.
Um die Hotellerie wieder zu festigen bräuchte es unter anderem Anpassungen in der Erbschaftssteuer. „Die aktuellen Beschlüsse führen dazu, dass mittelständische Unternehmen unserer Branche untergehen, sie können aufgrund der fälligen Erbschaftssteuer nicht mehr weitergegeben werden.“
Weiter thematisierte er die Hotelmeldepflicht, das Bürokratieentlastungsgesetz, die Pauschalreiserichtlinie und das Gesetz über digitale Märkte. Darüber hinaus ging er auf den Stand der derzeitigen Auseinandersetzungen mit den OTAs ein.