Preissteigerungen an den Handel und die Verbraucher weitergeben
Auch die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) sieht Betriebe der Ernährungsindustrie durch die Kostenexplosionen in ihrer Existenz bedroht. Für die Lebensmittelindustrie sei es wichtig, die Preissteigerungen an den Handel und die Verbraucher weiterzugeben. „Dies wird den großen Konzernen gelingen. Doch viele Mittelständler in der Lebensmittelproduktion werden dies nicht schaffen“, sagte der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Die erhöhten Produktionskosten sind für sie existenzgefährdend, manche werden ihren Betrieb schließen müssen.“
Mit Blick auf die steigenden Preise forderte Guido Zeitler mögliche weitere Hilfen für Geringverdiener. „Wenn die Lebensmittelpreise weiter steigen, sollte der Staat über eine gezielte Unterstützung von ärmeren Haushalten und Hartz-IV-Empfängern nachdenken.“
McDonald‘s hat den Betreibern seiner Restaurants bereits „Preisanpassungen“ für einige Gerichte auf der Speisekarte empfohlen. Und beim Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks heißt es: „Neben den gestiegenen Rohstoffpreisen bereiten den Bäckern bereits seit Monaten die höheren Personal- und vor allem exorbitanten Energiekosten große Sorgen.“
Das Bäckerhandwerk sei ein großer Gasverbraucher in der Ernährungsindustrie, heißt es von NGG-Chef Guido Zeitler. Der größte Gasverbraucher sei die Milchwirtschaft, gefolgt von der Fleischindustrie. Danach komme die Fett-, Öl-, Brot- und Zuckerindustrie, aber auch das Bäcker- und Fleischhandwerk.
Guido Zeitler warnte vor einem Stopp der Gaslieferungen aus Russland: Dieser hätte massive Auswirkungen auf die Nahrungsmittelherstellung. Wenn nicht mehr ausreichend Gas geliefert werde, könne auch nicht mehr produziert werden. „Wir würden zwar deshalb keinen Hunger leiden, aber es würde große Produktionsausfälle geben, die die Verbraucher in den Supermärkten spüren würden.“
(dpa/SAKL)