Starker Umsatzrückgang befürchtet
Jörg Markert, Präsident des Landestourismusverbands (LTV) Sachsen, sprach sich bei den Öffnungen für ein „atmendes System“ aus, das der wellenartigen Entwicklung des Virusgeschehens entspreche. „Es braucht konkrete und nachvollziehbare Schritte hin zu einer flexiblen Strategie, bei der die Situation in den Krankenhäusern berücksichtigt wird. Was in allen anderen Bundesländern funktioniert, sollte auch für Sachsen möglich sein.“ Den Schätzungen des Verbands zufolge könnte sich der Umsatzrückgang des sächsischen Tourismus im vergangenen Jahr auf 3,5 Milliarden Euro belaufen.
Situation ist verheerend
„Die Situation unserer Gastgeber ist verheerend. Das Verbot der touristischen Übernachtungen und die Sperrstunde in der Gastronomie um 20 Uhr sind existenzbedrohend. Die Verunsicherung der Mitarbeiter im Gastgewerbe ist groß, es bedarf einer Perspektive und Planungssicherheit für die Unternehmer.“ sagt Axel Hüpkes, Präsident des DEHOGA Sachsen. Durch die harten Einschränkungen der Coronaschutzverordnung stehen seit Wochen die Betriebe nahezu still, Liquiditätsengpässe steigen. Es müssen nun dringend Anpassungen der ab 15. Januar geltenden Verordnung vorgenommen werden.
Einheitlicher Weg für alle Bundesländer
Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes betont: „Wenn Skifahren in Thüringen oder Tschechien, Museumsbesuche in Magdeburg und Urlaubsaufenthalt an der Ostsee möglich sind – dann sollte dies auch in Sachsen mit den entsprechenden Sicherheits- und Hygieneauflagen funktionieren. Die Branche in Sachsen kämpft mit den deutschlandweit schärfsten Auflagen und braucht eine Perspektive. Für Unternehmen und Gäste ist der Flickenteppich an Coronaverordnungen kaum nachvollziehbar und zumutbar, hier braucht es einen einheitlichen Weg für alle Bundesländer.“
(dpa/MK)