Omikron-Welle in Deutschland gut unter Kontrolle
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Freitag gesagt, man habe die Omikron-Welle in Deutschland gut in der Kontrolle. Der Zenit sei aber noch nicht überschritten. Ziel bleibe es, die Folgen zu minimieren und Millionen ungeimpfte ältere Menschen zu schützen. Eine Lockerungsperspektive könnte es dann für die zweite Februarhälfte oder Anfang März geben.
Lindner sagte dem „Spiegel“, er erhoffe sich Hinweise des Expertenrates der Bundesregierung. „Man kann Einschränkungen rasch beschließen, das Hochfahren benötigt aber Vorbereitung. Man kann in Handel und Gastronomie sehr schnell die 2G-Vorschriften verändern, aber in anderen Bereichen braucht man Planungshorizont. Ich denke an Messen, an die Veranstaltungsbranche, den kulturellen Bereich, die diesen Vorlauf brauchen. Mir geht es darum, eine Erwartungsperspektive zu schaffen, unter welchen Bedingungen und in welchen Schritten was möglich ist.“ Unter anderem der Handel drängt angesichts von Umsatzeinbußen darauf, die 2G-Zugangsbeschränkungen für den Einzelhandel bundesweit abzuschaffen.
Nächste Beratungen am 16. Februar
Im Beschlusspapier von Bund und Ländern am Montag hieß es, es sollten Öffnungsperspektiven entwickelt werden für den Moment, zu dem eine Überlastung des Gesundheitssystems ausgeschlossen werden könne. Die nächsten Beratungen sind für den 16. Februar geplant – sofern nicht das weitere Infektionsgeschehen eine frühere Zusammenkunft nötig mache.
Unions-Fraktionsvize Sepp Müller sagte der dpa: „Die Omikron-Wand wird in den nächsten 14 Tagen ihren Höchststand erreichen. Diese Zeit müssen alle Beteiligten nutzen, um mit Augenmaß Öffnungsschritte zu skizzieren.“ Solche Schritte müssten insbesondere im Kinder- und Jugendbereich sowie im Sport- und Kulturbereich vorbereitet werden. „Der Vorlauf für Gastronomie und Veranstaltungswesen beläuft sich meines Erachtens auf vier Wochen. Hier erwarte ich Vorschläge aus dem Expertenrat, ob beispielsweise in der Gastronomie eine Rückkehr zu 3G möglich wäre, damit wieder mehr Menschen Restaurants oder Cafés besuchen können.“
Im Veranstaltungsbereich, der momentan fast brach liege, müsste man prüfen, ob die Einführung von 1G Sinn mache, also Tests für alle, ob geimpft, ungeimpft oder genesen. „Auf diese Weise könnte man Konzerte, Sportevents und Festivals ermöglichen und trotzdem Vorsicht walten lassen. Später könnte man weitere Lockerungen in Betracht ziehen.“
(dpa/MK)