NRW setzt höchste Stufe der Schutzverordnung aus
Die steigende Zahl der Corona-Infektionen hat in Nordrhein-Westfalen vorerst keine gravierenden Einschnitte im öffentliche Leben zur Folge. Durch eine ab 30. Juli greifende Änderung der Corona-Schutzverordnung hat die Landesregierung die höchste regionale Inzidenzstufe 3 vorerst bis 19. August ausgesetzt. Die Änderung wird mit einer geringeren Zahl an schweren Krankheitsverläufen bei den Corona-Infektionen sowie einer geringen Belastung der Krankenhäuser und Intensivstationen begründet.
Innengastronomie darf geöffnet bleiben
Die Stufe 3 mit den weitreichendsten regionalen Einschränkungen hätte nach der bisherigen Fassung bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von 50,1 gegriffen und in den betroffenen kreisfreien Städten und Kreisen unter anderem eine Schließung der Innengastronomie zur Folge gehabt. Aber auch in anderen Bereichen wie Sport und Kultur sowie bei den privaten Kontakten in der Öffentlichkeit sah die Stufe 3 größere Einschränkungen vor. Auch wenn Kommunen nun den Grenzwert von 50 dauerhaft überschreiten, bleiben sie den Angaben zufolge in der Stufe 2 mit weniger umfangreichen Einschränkungen.
Forderung nach langfristiger Planbarkeit
Die Stadt Solingen sprach von Erleichterung. „Nach den langen coronabedingten Schließungen und dem Hochwasser vor 14 Tagen hätten die Einschränkungen einen erneuten harten Nackenschlag für unsere Gastronomiebetriebe bedeutet, insbesondere in den Hochwassergebieten an der Wupper“, so die Solinger Beigeordnete Dagmar Becker. Und auch der Dehoga NRW bewertete das Aussetzen der höchsten Regionalstufe als Schritt in die richtige Richtung, forderte aber zugleich auch eine verlässliche Perspektive für das Offenbleiben über den Sommer hinaus. „Wer wie wir nach so langer Zeit der Unsicherheit und der Schließungen Beschäftigte beispielsweise wieder ins Gastgewerbe zurückholen möchte, muss ihnen eine Perspektive über die nächsten drei Wochen geben. Es muss klar sein, dass Schließungen nicht mehr in Frage kommen.“ Zu begrüßen sei, wenn Faktoren wie die Belastung des Gesundheitssystems in der künftigen Betrachtung von Corona-Maßnahmen Berücksichtigung finden.
(dpa/NZ)