NRW-Grüne fordern Hilfsfonds für Gastgewerbe
Schon seit Beginn der Corona-Krise fordern Hotellerie und Gastronomie einen Rettungsschirm für die Branche, der die drastischen wirtschaftlichen Folgen durch den wochenlangen Stillstand abfedert. Nun scheint der dringende Appell auch bis in politische Ebenen durchgedrungen zu sein: So fordern jetzt die Grünen in Nordrhein-Westfalen von der Landesregierung ein Hilfsprogramm für Gastronomen. Wie die Landesvorsitzende Mona Neubaur der „Rheinischen Post“ in der Freitagsausgabe sagt, sei ein sofortiger „Rettungsschirm Gastro und Hotellerie“ nötig, wenn es nicht bald nur noch große unpersönliche Ketten geben solle, sondern weiter auch das kleine, inhabergeführte Lokal ums Eck.
Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hatte die finanziell benötigten Mittel bundesweit auf über zwei Milliarden Euro beziffert, die man zur Rettung der Gastronomie aufwenden müsste. Auf NRW entfielen dabei rund 500 Millionen Euro, sagte Neubaur der Zeitung. Die Landesregierung müsse zudem sicherstellen, dass die Gastronomen damit nicht nur ihre gewerblichen Ausgaben, sondern auch ihre Lebenshaltungskosten finanzieren dürfen.
Trübe Aussicht trotz wahrscheinlicher Öffnung ab 4. Mai
NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) hatte den Gastwirten die baldige Wiedereröffnung ihrer Betriebe in Aussicht gestellt. Demnach arbeite das Bundesland gemeinsam mit anderen Ländern an einem Konzept, das eine schrittweise Öffnung nach dem 4. Mai vorsieht. Das Konzept solle bis zur nächsten Beratungsrunde zwischen Bund und Ländern am 30. April vorliegen.
Doch auch dieses Datum in naher Zukunft gibt Brancheninternen nur bedingt Anlass zur Hoffnung. So bezeichnete der Präsident des Dehoga in NRW, Bernd Niemeier, in der „Rheinischen Post“ die Aussichten – selbst mit Lockerungen ab Anfang Mai – als trüb: „Wir reden derzeit über einen nahezu
flächendeckenden Umsatzausfall in Höhe von 100 Prozent. Restaurants werden voraussichtlich bei einem Wiederanfahren die Zahl ihrer Tische um mindestens die Hälfte reduzieren müssen, die Kosten bleiben aber
gleich oder steigen sogar wegen der Erfüllung der Anforderungen.“ Hinzu komme die Konsumzurückhaltung der Gäste, die um ihre Jobs bangten.
(ots/dpa/lnw/KP)