Dialogveranstaltung

Lebensmittelverschwendung: Jetzt wird’s konkret!

Verschiedene Kochzutaten auf einem Tisch
Die Initiativen zur Vermeidung von Lebensmittelabfall sind inzwischen mannigfaltig. Welchen Effekt erzielen sie? (Foto: © Ricka Kinamoto/stock.adobe.com)
Anfang Juni 2022 kamen im Rahmen des Nationalen Dialogs zum UN Food Systems Summit Akteure der Lebensmittelbranche zusammen, um ihre Projekte und Initiativen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung zu diskutierten. Die dringlichste Frage: Was muss passieren, damit wir Lebensmittelabfälle insgesamt deutlich reduzieren? 
Mittwoch, 15.06.2022, 12:28 Uhr, Autor: Karoline Giokas

„Eine erfolgreiche Reduktion der Lebensmittelverschwendung kann nur gelingen, wenn wirklich alle relevanten Akteure eingebunden werden“, sagte Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, in seiner Einführung in die Dialogveranstaltung „Gemeinsam nachhaltig ernähren: Meine Küche, unsere Zukunft – Lebensmittel wertschätzen, nicht verschwenden!“ am 8. Juni 2022.

Dr. Anke Niederhaus, Referatsleiterin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), gab einen Überblick über die Maßnahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. So sensibilisiert beispielsweise die Initiative „Zu gut für die Tonne!“ bereits seit 10 Jahren für mehr Lebensmittelwertschätzung. Janina Unger von der Koordinierungsstelle wies darauf hin, dass der aktuelle Fokus der Kommunikationsmaßnahmen vor allem aufgrund der geringen Haltbarkeit bei Obst, Gemüse und Backwaren, auf dem bedarfsgerechten Einkauf und einer richtigen Lagerung liege.

Stephanie Wunder vom Ecologic Institut betonte, dass insbesondere soziale Normen mehr in den Blick zu nehmen seien. „Wir müssen zeigen, was erwünscht ist“, von der kleineren Portionsgröße bis hin zur Mitnahme von Resten im Restaurant. Im Rahmen eines aktuellen Citizen Science-Projekt messen daher Bürger zunächst ihre Lebensmittelabfälle  und überprüfen anschließend, mit welchen Maßnahmen sie diese am besten reduzieren können.

Genuss spielt eine tragende Rolle

Das eigene Erleben und Tun stehen auch im Fokus von Restlos glücklich e. V. Bildungsreferentin Ramona Holzer berichtete aus ihrer Projektarbeit, in der es vor allem darum geht, Menschen jeglichen Alters und aus jedem Milieu zu befähigen – neudeutsch „empowern“ – förderliche Entscheidungen zu treffen. In Workshops werden gemeinsam gerettete Lebensmittel gekocht und gegessen und man tauscht sich darüber aus. Besonders erfolgreich zeigt sich der der Portionsplaner, der bundesweiten Initiative „Genießen statt wegwerfen“ von der Verbraucherzentrale Bremen, mit dem sich Mengen für Menüs besser abschätzen lassen. Sonja Pannenbecker  stellte die  vor.   mit dem sich Pannenbecker kündigte an, dass es im Herbst 2022 in Zusammenarbeit

„Wir müssen das, was wir haben, klug und wertschätzend nutzen und dabei insbesondere die Menschen im Blick haben, für die es immer schwieriger wird, sich eine ausreichende Menge an Lebensmitteln zu leisten“, betonte Dr. Hanns-Christoph Eiden. Er unterstrich, wie wichtig es sei, auch Fragen zur Ernährungssicherheit und Ernährungsarmut mit in die Diskussion einzubringen.

Hintergrundinformationen und Links zu den vorgestellten Projekten gibt es auf der Kommunikationsplattform der BLE https://ble-live.de/themenfeld-5/dialogboard/.
(BzfE/KG)

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