Auswanderin: Astrid Gutsche wirbelt Perus Gastro-Szene auf
Perus ist stolz auf seine Küche, die immer mehr Touristen aus der ganzen Welt in das südamerikanische Land lockt. Einen gebührenden Anteil am Aufstieg der Landesküche hat die deutsche Auswanderin und Köchin Astrid Gutsche (45), wie Spiegel Online berichtet.
An der berühmten Kochschule Cordon Bleu in Paris lernte sie ihr Handwerk. 1994 erfolgte mit dem „Astrid et Gastón“ ihre erste Restauranteröffnung in Peru. In der Hauptstadt Lima führt sie heute 20 Restaurants. Hierbei nimmt die Kette „Madame Tusan“ einen großen Anteil ein. Sie verbindet die chinesische und peruanische Küche.
Astrid Gutsche ist ein „global player“
Auf der ganzen Welt betreibt die leidenschaftliche Gastronomin Restaurants. Von Miami bis Madrid verwöhnt sie in 27 weiteren Betrieben ihre Gäste mit Ceviches (peruanische Variante des japanischen Sushis) oder selbstgemachten Schokopralinen mit Kakao aus dem Amazonasgebiet. Bei den lateinamerikanischen Koch-Awards konnte Gutsche damit Preise abstauben und wurde zur besten Konditorin Südamerikas gewählt.
Gutsche betreibt auch eine Kochschule in Pachacútec, 40 Kilometer außerhalb von Lima. Hier lehren die Köche von „Astrid et Gastón“ die hohe Kunst ihrer Küche. Die Lehrlinge zahlen lediglich 120 Soles im Monat – umgerechnet 35 Euro, wie Spiegel Online weiter berichtet. Eine Supermarktkette in Peru spendet den Kochschülern die Lebensmittel. Viele der Koch-Azubis kommen aus den Armen- und Elendsvierteln der Region. In Pachacútec bekommen Sie die Chance auf einen Neuanfang.
Die Kochschule bildet auch Kellner und Sommeliers aus. 20 Absolventen arbeiten in einem der Betriebe von „Astrid et Gastón“. Zehn ehemalige Azubis haben in Hotels in Dubai ihr Glück im Gastgewerbe gefunden.
In der von Astrid und Gastón konzeptionell und finanziell geförderten Kochschule stehen auch Ernährungswissenschaften, Mathematik, Statistik und Englisch auf dem Stundenplan. „Die Gastronomie wird hier als soziale Waffe genutzt“, sagt Schulleiterin Karina Montes Bravo. Professionelles Kochen wird in Peru als reelle Aufstiegschance gesehen.
Faszination „Peruanische Küche“
Astrid Gutsche ist seit ihrer Auswanderung aus Deutschland ein Fan der peruanischen Küche, weil diese Elemente der chinesischen und japanischen Küche mit regionalen Spezialitäten vereint. „Und alles Mögliche wächst hier, wir haben alle Vegetationszonen“, sagt sie im Interview mit Spiegel Online.
„Früher hat man die ganzen Schätze, diesen Reichtum an Zutaten, nicht so gehoben“, erzählt Gutsche. „Es hat sich ein großer nationaler Stolz auf die Küche entwickelt, fantastisch.“ (spiegel.de / FL)