Interview

So wird Catering nachhaltig

Servicekräfte dekorieren freudig ein Buffett mit köstlichen Speisen
Das Catering-Unternehmen Flow The Kitchen will bis 2025 ein komplett klimaneutrales und umweltschonendes Catering anbieten. (Symbolbild: © Petinovs/stock.adobe.com)
Die aktuell angespannte Lage aufgrund der steigenden Energie- und Lebensmittelpreise lässt viele Branchenvertreter der Hospitality bangen, wie es weitergehen soll. Hinzu kommt, dass die Anforderungen der Gäste/Kunden im Gastgewerbe enorm gestiegen sind – vor allem in Sachen Nachhaltigkeit. Genau hier setzt das Cateringunternehmen Flow The Kitchen an. Bis 2025 will das Unternehmen komplett klimaneutral und umweltschonend becatern. Wie es das schaffen will, erläutert Geschäftsführer Daniel Wittstock im Interview mit HOGAPAGE. 
Montag, 22.08.2022, 14:39 Uhr, Autor: Sarah Kleinen
Daniel Wittstock
Daniel Wittstock, Geschäftsführer von Flow The Kitchen (Foto: © FLOW THE KITCHEN)

Herr Wittstock, Flow The Kitchen will ab 2025 komplett klimaneutral becatern. Wie will man das genau anstellen und wie viel wird dafür investiert?

Wir haben schon sehr früh begonnen, an einem Nachhaltigkeitskonzept zu arbeiten. Beispielsweise haben wir sehr schnell Plastikbesteck gegen Holzalternativen ersetzt. Zudem verwenden wir für die Ausgabe der Speisen nur noch Gläser. Unsere Spülmaschinen werden wir austauschen und moderne Geräte einsetzen, die deutlich weniger Wasser verbrauchen. Unser Fuhrpark ist fast grün, hybride Fahrzeuge haben wir bereits im Bestand. Künftig wollen wir vollelektrisch fahren. Zudem planen wir eine Photovoltaik-Anlage auf unserem Firmendach anzubringen, um Strom und Wärme selbst erzeugen zu können. Wir haben festgestellt, dass Förderungen im Bereich Catering für Nachhaltigkeit leider sehr gering bis kaum vorhanden sind. Es gab ein Förderprogramm des Landes Hessen, aber nur für Restaurants, wozu wir als Caterer nicht zählen. Bislang haben wir rund 85.000 Euro in unser Nachhaltigkeitskonzept investiert und werden bis zum Jahr 2025 weitere 250.000 Euro investieren, um unsere Ziele zu erreichen.

Sehen Sie diese Maßnahmen auch als Mittel, um den steigenden Betriebskosten entgegenzuwirken?

Es sind auf jeden Fall Mittel, die sich langfristig gesehen positiv auf die Betriebskosten auswirken werden. Um es an einem Beispiel festzumachen: Wenn ich aufgrund einer sehr akkuraten Kalkulation nachhaltig einkaufe, vermeide ich Abfälle und spare an Müllkosten. Gleichzeitig senke ich den Wareneinsatz, was sich wiederum positiv auf die Lebensmittelkosten auswirkt. Zudem vermeide ich CO2 und komme somit dem Stück der Klimaneutralität näher.

Falls Sie die gestiegenen Kosten an Ihre Kunden weitergeben, wie kommunizieren Sie das?

Wir sprechen mit unseren Kunden sehr offen über Preise bzw. die derzeitige Preissteigerung. All unsere Kunden zeigen glücklicherweise Verständnis für die Situation und beschweren sich so gut wie gar nicht.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Wittstock.

(SAKL)

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