„Nirgendwo sonst gibt es ein vergleichbares Event“
2020 findet erstmals parallel zur INTERGASTRA die IKA/Olympiade der Köche statt. Welche Auswirkungen hat das für das Messegeschehen?
Markus Tischberger: Die IKA/Olympiade der Köche feiert bei ihrer 25. Ausgabe Premiere auf der INTERGASTRA. Es freut uns, dass sich der Verband der Köche Deutschlands als Veranstalter für den Standort Stuttgart entschieden hat. Und das übrigens nicht nur bei diesem Jubiläum, sondern auch bei den zwei Folgeveranstaltungen 2024 und 2028. Wir sehen darin einen Mehrwert für alle Beteiligten.
Inwiefern?
Der Verband, die Teams und deren Fans sind Teil einer der Top-3-Branchen-Messen in Europa, sie profitieren von der guten Erreichbarkeit des Messegeländes sowie einer strukturierten Hallenaufteilung. Sie treffen zudem auf eine außerordentliche Bandbreite an Ausstellern aus Hotellerie und Gastronomie. Wir hingegen dürfen einen viel beachteten, international sehr geschätzten Wettbewerb mit Besuchern aus aller Welt beherbergen. Wir werden Teams und Teilnehmer aus über 70 Nationen begrüßen. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es ein vergleichbares Event.
Eine internationale Veranstaltung dieser Dimension bedeutet viel organisatorische Arbeit im Vorfeld. Wie groß ist der logistische Mehraufwand durch die IKA/Olympiade der Köche bei den Messevorbereitungen?
Die Vorfreude auf die IKA/Olympiade der Köche und auf die INTERGASTRA 2020 ist bei allen an der Organisation Beteiligten extrem hoch – und nur mit dieser Motivation, einer langfristigen Planung und mit Hilfe starker Partner können die zwei parallel stattfindenden Großveranstaltungen erfolgreich organisiert werden. Wir haben eine tolle Arbeitsteilung mit dem VKD und auch dem DEHOGA Baden-Württemberg, der die Unterbringung der Teams und die Trainingsmöglichkeiten managt. Für den Auf- und Abbau der 22 Profiküchen im eng getakteten Messekalender wird ein Rädchen ins andere greifen.
Die Nachfrage bei den Ausstellern für 2020 war groß. Und das nicht nur wegen der IKA/Olympiade der Köche, sondern auch aufgrund einer großen Zahl an Neuausstellern. Wie erklären Sie diesen Boom?
Die INTERGASTRA wächst seit Jahren. Die Dynamik, die von ihr ausgeht, und die Freude an der Branche stecken offensichtlich an: Der Wille, etwas zu gestalten, Ideen zu verwirklichen, Lösungen für Probleme zu bieten – all das motiviert viele Menschen, neue Konzepte zu entwickeln, Unternehmen zu gründen und sich auf der Messe zu präsentieren. Zudem ist die INTERGASTRA ein Spiegelbild der Branche und ein lebendiger Marktplatz für Gründer, aber auch „alte Hasen“: Der Austausch aller Beteiligten steht an erster Stelle. Das vielfältige, direkte Feedback zu neuen Ideen und Produkten sowie die unzähligen Sinneserfahrungen – schmecken, anfassen, riechen, erleben –, die gibt es eben nur auf einer Messe.
Was genau erwartet die Messe-Besucher dieses Jahr? Welche Trendthemen der Hotelbranche und Gastronomie bestimmen die INTERGASTRA 2020?
Eines der zahlreichen spannenden Themen sind die neuen Angebote und Geschäftsmöglichkeiten rund um den Kaffee. Im Rahmen des Stuttgart Coffee Summit wird es viele neue Programmpunkte geben, wie das AromaLabyrinth, bei dem Aromagruppen erschnuppert werden können, und die Espresso Italiano Championship, die den besten Espresso kürt. Auch in puncto Entwicklungen für den eigenen Betrieb liefert die INTERGASTRA eine Fülle an Anknüpfungspunkten und Inspirationen. Egal ob Küchentechnik, F&B oder Einrichtung und Table Top, digital wie analog. Der eigene Messebesuch will also gut geplant sein, um ihn für sich selbst und seinen Betrieb lohnend zu gestalten: Was brauche ich für meinen Betrieb? Welchen Lieferanten oder Kollegen möchte ich treffen? Wen nehme ich mit? Bleibe ich mehrere Tage? Diese Fragen sollte jeder vorab für sich beantworten.
Ein Blick in die Zukunft: Was meinen Sie – kann 2020 ein Rekordjahr für die Messe werden?
Die INTERGASTRA wird sicherlich eine Messe der Rekorde werden. Viel wichtiger ist es uns aber, den Fachbesuchern ein besonderes Messeerlebnis zu ermöglichen. Mit unserer Halle 9 bieten wir etwa einen umfangreichen Überblick über die Welt der Getränke: darunter 50 Brauereien, 15 Mineralbrunnen und viele Winzer aus Süddeutschland. Neu sind 2020 auch österreichische Winzer, die besondere Weinraritäten präsentieren. Mit der Schwestermesse GELATISSIMO gibt es zudem eine ganze Halle, in der internationale Hersteller Trends und Ideen rund um handwerklich hergestelltes Speiseeis präsentieren – das gibt es sonst nirgends. Wichtig für eine erfolgreiche Messe sind für mich auch die Gespräche, die geführt werden, die Impulse, die anschließend in den Betrieb getragen werden, die Kontakte, die geknüpft werden.