Statement

„Wir können den Job nicht mehr so tun wie vorher“

Christian Bau
Spitzenkoch Christian Bau in der Küche seines Drei-Sterne-Restaurants „Victor’s Fine Dining“ im saarländischen Perl. (Foto: ©picture alliance/Oliver Dietze/dpa)
Auch die Spitzengastronomie leidet unter reduzierten Gästezahlen aufgrund der Corona-Einschränkungen. Mit einer Normalisierung rechnet Gourmetkoch Christian Bau erst, wenn es einen Impfstoff gibt.
Montag, 08.06.2020, 13:53 Uhr, Autor: Kristina Presser

Für Gourmetkoch und Inhaber des Drei-Sterne-Restaurants „Victor’s Fine Dining“ Christian Bau ist die Spitzengastronomie aktuell nicht so zu bespielen, wie es vor Corona der Fall war. „Wir können dieses Programm und Erlebnis, für das wir normalerweise stehen, nicht bieten wie zuvor“, sagte er jetzt. Grund sind die bestehenden Auflagen. Demnach muss die Kommunikation mit den Gästen weitmöglichst heruntergefahren werden und die Aufenthaltsdauer der Gäste auf maximal drei Stunden reduziert werden – Regelungen, die der Philosophie des Spitzenrestaurants entgegenstehen, wie Bau deutlich machte: „Genau das widerspricht eigentlich unserem Konzept von einem abendfüllenden Programm mit viel Konversation und 18 bis 20 Tellern, die aufgetragen werden.“

Die Corona-Einschränkungen zur Verminderung des Ansteckungsrisikos seine natürlich „richtig und wichtig“, wie Bau sagte. Dennoch: „Wir können den Job jetzt nicht mehr so tun wie vorher. Ob es wieder zurückkommen wird? Ich wage die Prognose: wahrscheinlich erst, wenn wir einen Impfstoff haben.“ Noch ist das Fine-Dining-Restaurant geschlossen. Nach derzeitiger Planung will Bau es jedoch Mitte Juni wieder öffnen – die Nachfrage sei bereits spürbar. Es werde weiter die klassischen Edelprodukte der „Fine Dining Szene“ geben: „Wir bieten weiterhin Hummer an, Trüffel, Gänseleber und Kaviar. Und ich bin mir sicher, die Leute lechzen danach“, sagte er.
(dpa/lrs/KP)

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