Digitalisierung

Hotellerie immer abhängiger von Onlineportalen

Ein Mann sitzt an einem Laptop auf dem eine Hotelbuchungsseite geöffnet ist
Eine digitale Medaille mit zwei Seiten: So bequem Buchungsplattformen sind, soviele Probleme bescheren sie auch zahlreichen Hotelbetrieben. (©REDPIXEL/Fotolia)
Studie von HOTREC und der FH Westschweiz zeigt, dass die Abhängigkeit der Beherbergungsbetriebe von Online-Plattformen weiter zunimmt. Direktbuchungen nehmen dagegen deutlich ab.
Mittwoch, 18.04.2018, 12:16 Uhr, Autor: Thomas Hack

In Bezug auf die Zusammenarbeit mit den Online-Buchungsplattformen fühlt sich die Mehrheit der Hoteliers unter Druck gesetzt, Vertragsinhalte und Bedingungen (wie Stornierungsrichtlinien, Sonderrabatte, Online-Marketing und PPC-Werbung) zu akzeptieren, die man freiwillig nicht akzeptieren oder anbieten würde. Kleine und unabhängige Hotels fühlen sich dabei stärker unter Druck gesetzt als große Hotels oder Hotelketten. Dies zeigen erste Ergebnisse einer umfassenden Studie, die von HOTREC und der Fachhochschule Westschweiz durchgeführt wurde und auf den Angaben von über 3.400 Hotels in ganz Europa basieren.
Wenn es zu Problemen zwischen Hotels und OTAs kommt, sind 70% der Hotels der Meinung, dass es seitens der Portale keine faire und effektive Lösung für die Meinungsverschiedenheiten gibt. Auch hier scheinen kleine und unabhängige Hotels mehr Probleme mit der Streitbeilegung zu haben als größere Hotels oder Hotelketten.

Hotels können oft nicht mehr selbst entscheiden
„Die ersten Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass Online-Vermittler mehr und mehr Kontrolle über den Hotelvertrieb gewinnen, die Abhängigkeit der Hotels zunimmt und sich die eigenen unternehmerischen Handlungsspielräume verringern“, so Markus Luthe, Vorsitzender der HOTREC Distribution Task Force.
„Hotels müssen in der Lage sein, die Konditionen und Bedingungen ihrer eigenen Angebote frei festzulegen und über die werbliche Nutzung ihres geistigen Eigentums, z.B. des Markennamens, selbst zu entscheiden“, fügte Luthe hinzu. „Die Studie bestätigt, dass politische Regelungen erforderlich sind, um faire und transparente Marktbedingungen im Bereich der Online-Plattformen zu gewährleisten, insbesondere wenn es keinen wirksamen Wettbewerb gibt“, so Christian de Barrin, CEO von HOTREC. (hotrec/TH)

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