New Food Conference zeigt neue Foodtrends
Eines der Produkte, das auf der New Food Conference vorgestellt wurde, war ein Ei aus dem Tetrapak: Das Plant B Egg besteht aus Süßlupinen und enthält weniger Fett, Kohlenhydrate und Kalorien als ein Hühnerei. Dennoch lässt es sich wie ein normales Ei zum Backen und Kochen verwenden – vom Kuchen bis zum Omelette. Laut Unternehmen verbraucht die Herstellung rund 90 Prozent weniger CO2, fast 99 Prozent weniger Wasser und 40 Prozent weniger Land als die eines Hühnereis.
Noch einen Schritt weiter geht das Berliner Start-up Neggst: Sein Mix aus Ackerbohnen, Süßkartoffeln und pflanzlichem Öl kommt in zwei Komponenten daher: eine für das Eiweiß und eine für das Eigelb. Der Clou ist eine ebenfalls rein pflanzliche Schale. Das pflanzliche Ei soll im nächsten Jahr auf den Markt kommen.
Fische ohne Netze
Unser Fischkonsum steigt – bis 2050 um rund 80 Prozent, prognostizieren Wissenschaftler der Stanford University. Schon heute ist ein Drittel aller Fischgründe überfischt, viele Arten sind vom Aussterben bedroht. Mikroplastik, Dünger, Pestizide und Chemikalien belasten das Meer und Meerestiere – und auch die Menschen, die sie konsumieren. Abhilfe schaffen Fische und andere Meereslebewesen aus Pflanzen.
Hier hat zum Beispiel das Münchner Start-up Happy Ocean die „Shrymps“ entwickelt. Diese sehen aus wie Garnelen, riechen und schmecken auch so, bestehen aber aus Algen und Soja. Auch gibt es mittlerweile veganen Thunfisch aus fermentierten Mikroalgen. Diesen will EatMyPlants aus Berlin demnächst auf den Markt bringen.
Fleisch aus Pflanzen, aus Zellkulturen oder aus beidem
Sojawurst, Seitanschnitzel, Veggie-Burger – vegetarische und vegane Fleisch- und Wurstalternativen sind das neue Normal und werden immer beliebter. In Deutschland stieg der Konsum 2021 laut Statistischem Bundesamt um 17 Prozent auf etwa 98.000 Tonnen.
Dabei gibt es zum Beispiel Hühnchen auf Erbsenbasis oder Chorizo, Nuggets und Bratwurst aus Soja- und Erbsenprotein. Das israelische Start-up Redefine bringt jetzt sogar erstmals ganze Fleischstücke aus Pflanzen in deutsche Restaurants, hergestellt mit dem 3-D-Drucker. Außerdem präsentierte das spanische Start-up Libre Foods exklusiv auf der New Food Conference Europas ersten Schinkenspeck aus fermentierten Champignons.
Noch mehr Ähnlichkeit mit Fleisch hat nur Fleisch selbst. Cultimate Foods aus Berlin züchtet daher Fettgewebe aus Tierzellen, das pflanzlichen Alternativen einen Fleischgeschmack verleihen soll. Das niederländische Start-up Meatable entwickelt bereits komplettes Rind- und Schweinefleisch aus dem Labor. Noch sind diese Lebensmittel in Europa nicht zugelassen. Doch die Technik entwickelt sich rasant – und das lässt auch die Herstellungskosten sinken.