Grüne wollen Kantinen zu Bio verpflichten
Ab 21. September findet in Sindelfingen die Landesdelegiertenkonferenz der Baden-Württembergischen Grünen statt, auf welcher die Partei auch die Mitglieder für die Landtagswahl aufstellen lässt. Dass auf dem großen Treffen auch ökologische Themen an den Tag gelegt werden, ist wenig verwunderlich, doch einer der Forderungen könnte brisanten Zündstoff in sich bergen. Wie die BILD-Zeitung berichtet, will der grüne Pfarrer Frithjof Rittberger gemeinsam mit einer stolzen Anzahl an Mitstreitern die Mensen und Kantinen des Landes zur ausschließlichen Zubereitung von Bio-Essen mit Schwerpunkt auf regionale Lebensmittel verpflichten. Das Gesetz soll spätestens im Jahre 2030 verabschiedet werden.
Geteilte Meinungen zum „Bio-Zwang“
Aus Sicht mancher Landwirte wäre eine solche Umstellung sogar denkbar. So ließ Christian Eichert, der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau gegenüber BILD verlauten: „Bisher wird 14 Prozent der Anbaufläche ökologisch bewirtschaftet. Wir könnten die Kantinen-Esser des Landes stattkriegen.“ Anders hätte sich dem Bericht zufolge jedoch der Bauernverband geäußert. Dessen Sprecherin Ariane Amstutz wäre gegen eine solche Bevormundung und möchte jeden Schüler selbst entscheiden lassen, ob er sich nun mit Bioprodukten oder auf konventionelle Weise ernährt. Auch über die Kosten im Falle einer solchen Umstellung herrscht keine Einigkeit: Während die Grünen von gleichbleibenden Preisen ausgehen und diesbezüglich auf die Stadt Kopenhagen verweisen, berichtet Stuttgarts Stadtsprecherin Jasmin Bühler, dass die Rathaus-Kantine seit einer ähnlichen Umstellung um 20 Prozent teurer geworden ist. (bild.de/TH)