Riesling steht vor dem Aus
Der Riesling mit seiner trockenen bis süßen Note soll Fachexperten zufolge der beliebteste Wein der Deutschen sein. Doch wie das Internetportal euractiv.de berichtet, könnte die Zukunft dieses Tropfens in der Tat ungewiss sein. „Der Klimawandel ist bei uns angekommen. In der Vegetationsperiode des Rieslings, von April bis Oktober, hat sich die Temperatur im Schnitt über ein Grad erhöht. Dadurch verändert sich der Weincharakter“, lässt etwa Ernst Büscher, Wein-Connaisseur und Sprecher des Deutschen Weininstituts, dazu verlauten. Prinzipiell liebt der Riesling kühlere Temperaturen, um sein typisches Aroma entfalten zu können, doch durch den Klimawandel und den immer stärkeren Regenfällen könnten dem Bericht zufolge nach und nach ganze Weinberge zerstört werden.
„In Zukunft wird der Riesling ganz anders schmecken!“
Das Widersprüchliche daran: Wärmere Temperaturen sollen sich durchaus positiv auf edelsüße Rieslingsweine auswirken, nicht aber auf den klassischen Riesling an sich. Dieser wachse zwar bei der Hitze schneller, doch bekomme er im übertragenen Sinne auch viel schneller einen „Sonnenbrand“. Hinzu kommt: Wenn die Trauben zu früh reifen, entwickeln sie nicht den typischen Rieslingsgeschmack, sondern haben stattdessen einen extrem erhöhten Zuckergehalt – und verursachen damit einen höheren Alkoholgehalt im Wein. „Alkohol ist Geschmacksträger. Wenn ein Wein statt elf vielleicht 13 oder 14 Prozent hat, schmeckt er anders, die Gärung verläuft anders, das Alterungsverhalten auch – wir sprechen dann von einem anderen Weinstil“, erläutert Otmar Löhnertz, Professor für Bodenkunde und Pflanzenernährung, gegenüber euractiv.de. „In Zukunft wird der Riesling ganz anders schmecken.“ (euractiv.de/TH)