Was passiert mit den Sternen, wenn ein Küchenchef geht?
Immer wieder gibt es unterschiedliche Aussagen, was mit erkochten Michelin-Sternen passiert, sobald ein Küchenchef, der ja hauptverantwortlich für den Erhalt jener Sterne ist, den ausgezeichneten Betrieb verlässt. Gerade bei dem Fall von Harald Wohlfahrt und seinem langjährigen Arbeitsplatz der „Schwarzwaldstube“ taucht diese Frage wieder auf. Anders als oft angenommen wird, erkocht zwar der Küchenchef die Sterne, die Auszeichnung selbst erhält aber das Restaurant.
Wenn ein Küchenchef ein mit „Michelin“-Sternen ausgezeichnetes Restaurant verlässt, bleiben die Sterne. „Aber immer nur bis zu nächsten Vergabe“, erklärt eine „Michelin“-Sprecherin. Die Sterne, die jährlich im Restaurantführer „Guide Michelin“ veröffentlicht werden, seien mit dem Restaurant verbunden, nicht mit der Person des Küchenchefs. Ein Küchenchef spiele zwar eine tragende, gestaltende Rolle, ein, zwei oder drei Sterne zu erlangen, sei aber immer auch eine Teamleistung. Wenn Harald Wohlfahrt der „Schwarzwaldstube“ also für immer den Rücken kehren sollte, bleiben die Sterne erst einmal erhalten.
Der Weggang eines Küchenchefs ist aber eine Herausforderung für das betreffende Restaurant, das die Auszeichnung auch danach behalten möchte. Auch von den Testessern wird ein Wechsel der „Michelin“-Sprecherin zufolge aufmerksam registriert – dann werde „besonderes Augenmerk auf die Bewertung gelegt“. (dpa/MJ)