Umfrage

„Es muss weiterhin gut ausgebildet werden“

Auszubildende in der Küche einer Gastronomie
Auch während der Corona-Krise wird Ausbildung in der Systemgastronomie großgeschrieben. (Foto: ©Monkey Business/stock.adobe.com)
Wie hat die Systemgastronomie die Herausforderung der Ausbildung während Corona-Zeiten gemeistert? Der Bundesverband der Systemgastronomie hat sich unter seinen Mitgliedern umgehört, die unterschiedliche Modelle entwickelt haben.
Dienstag, 16.06.2020, 16:16 Uhr, Autor: Kristina Presser

Die Corona-Krise hat auch der Systemgastronomie stark zugesetzt – zum Teil kam es zu Umsatzeinbußen von 50 bis 100 Prozent. Aber nicht nur die Betreiber bekamen und bekommen noch die Auswirkungen der Pandemie zu spüren, auch die Mitarbeiter sind betroffen. Und dazu gehören die vielen Auszubildenden. Um festzustellen, wie seine Mitgliedsunternehmen die Herausforderung der vergangenen Wochen gemeistert haben und wie sie mit der Ausbildungssituation umgegangen sind, hat sich der Bundesverband der Systemgastronomie e. V. (BdS) jetzt unter ihnen umgehört – und zeigt sich positiv überrascht.

Burger King: Franchisenehmerin und Mitglied im Prüfungsausschuss der IHK Daniela Wenzel-Schmitz gab zu, dass sie sehr um ihre Schützlinge bemüht sei, diese aufgrund der bis heute vorherrschenden fehlenden Planbarkeit jedoch manchmal „hintenübergefallen sind“. Glücklicherweise konnten ihre Azubis die ganze Zeit über weiterarbeiten. Um auch in dieser Situation die Lehrqualität weiter hochhalten zu können, kam sie mit ihren beiden Azubis und deren Ausbildern im betrieblichen Umfeld an einen großen Tisch zum gemeinsamen Lernen zusammen. Das Ziel: versäumte Inhalte nachholen und Fragen beantworten. Wenzel-Schmitzs Anliegen: „Es muss weiterhin gut ausgebildet werden und anschließend müssen die Auszubildenden auch übernommen werden.“ Zur Ausbildung an sich gehöre auch ein gutes Betriebsklima und eine angemessene Wertschätzung als Mensch und als Arbeitskraft. Diese Aspekte sollten trotz der Krise immer im Vordergrund stehen.

L’Osteria: Zum einen wurde hier digitales Lernen großgeschrieben. Zum einen durch die Berufsschulen, von denen die Azubis Homeschooling erhielten. Zum anderen durch die hauseigene E-Learning-App, die die Restaurantkette schon vor der Krise etabliert und ihren Azubis als Lernhilfe angeboten hatte. Sie bietet ein Nachschlagewerk für Informationen rund um die L’Osteria Welt sowie die Möglichkeit, das Erlernte mittels interaktiver Medien und Tests zu vertiefen. Außerdem standen Ausbilder und die verantwortlichen General Manager sowie die regionalen Business Partner für Fragen zur Verfügung, wie das Unternehmen mitteilte.

AmRest (Starbucks): Wie Sascha Kohnke, verantwortlich für die Berufsausbildung bei AmRest Coffee, dem BdS mitteilt, werden alle Ausbildungsziele trotz Corona-Krise erwartungsgemäß erfüllt. Die Azubis erhielten aufgrund der geschlossenen Berufsschulen Homeoffice, wobei sie durch ihre Ausbilder unterstütz wurden. Demnach wurden Ziele definiert und diese am Ende des Tages telefonisch nachbesprochen. Teilweise wurden Trainings vorgezogen und das interne digitale Angebot ausgebaut. Die Workshops, die in Online-Seminare transformiert wurden, seien ein so großer Erfolg gewesen, dass man sie sogar nach der Corona-Pandemie zusätzlich zu den Präsenz-Seminaren anbieten werde, berichtete Kohnke.

Der BdS selbst hatte Anfang Juni ein Onlineseminar zur Prüfungsvorbereitung angeboten. Dabei hatten zwei Berufsschullehrerinnen live via Stream kompakte Wiederholungen präsentiert, unter anderem aus den Bereichen Marketing, Personalwesen und Rechnungswesen, während die Teilnehmer per Chat Fragen stellen konnten.
(BdS/KP)

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