Zauberwort „Multifunktionalität“
Eierlegende Wollmilchsäue für Profi-Küchen
von Sebastian BütowKüche kann so einfach sein“, lautet das Credo von Marcel Hellmann. Dem Vertriebsleiter von Roland Systemküchen tut es weh, mitansehen zu müssen, dass immer mehr Gastronomiebetriebe ihren Laden dichtmachen. „Sie schließen, weil sie kein Personal mehr finden, weil sie sich das alles nicht mehr leisten können.“
Aus Hellmanns Sicht ließe sich dies in den meisten Fällen vermeiden – mit optimaleren Küchengeräten, insbesondere mit hochmodernen Koch- und Zubereitungstechnologien. „Ich wage die These, dass jede Küche, die mit Personalproblemen zu kämpfen hat, durch ein modernes Küchensystem vor diesem Problem gerettet werden kann“, so Hellmann.
Immer mehr Funktionen in einem Gerät vereint
Multifunktionale Geräte bieten immer mehr vielseitige Anwendungen und Funktionen. Sie sind in der Lage, verschiedene Gar-Prozesse und -Techniken zu vereinen oder gar zu automatisieren, um die Effizienz und die Möglichkeiten in der Küche erheblich zu steigern.
„Die klassische Küche ist nicht für die Zukunft gesegnet“, ist Hellmann überzeugt. „Unser Ansatz war die Frage: Wie bekommt man das Ganze effizienter hin?“ Sein Arbeitgeber kommt ursprünglich aus dem Yachtbau, hat daher die modulare Bauweise in seiner DNA. Am Anfang der Küchenplanung steht immer die Frage: Was ist der Bedarf des Hauses? Hellmann: „Es geht primär nicht darum, wie viele Quadratmeter zur Verfügung stehen. Wir wollen bei der Analyse alles wissen: Wie viele Sitzplätze gibt es, wie sind die Öffnungszeiten, was sind die Zukunftsgedanken? Wie viele Mitarbeiter stehen zur Verfügung?“
Einfache Bedienung ist das A & O
Basierend darauf wird das Küchenkonzept entworfen. „Eine moderne Küche sieht ganz anders aus als die herkömmliche mit einem klassischen Mittelblock, um den herum alle einen bestimmten Posten besetzen. Die klassischen Küchenpositionen wie Chef de Cuisine und Chef de Rang gibt es nicht mehr. Heute sollte jeder alles können. Das Wichtigste ist, dass alles für jeden einfach bedienbar ist“, so Hellmann. Zumal immer mehr Quereinsteiger und ungelernte Kräfte ins Küchenpersonal vorstoßen.
Das Vier-Sterne-Hotel Dilly im österreichischen Windischgarsten hatte nicht mehr genug Köche, um die Herausforderungen des Hauses abdecken zu können, was für die Mitarbeiter Überstunden ohne Ende bedeutete. „Hier muss jetzt aber keiner mehr Überstunden machen“, sagt Hellmann, der mit seiner Küchen-Neukonzeption mit multifunktionalen Geräten dafür gesorgt hatte, dass statt dreier neuer Mitarbeiter nur noch einer engagiert werden musste. „Das gelang durch die technische Ausbesserung. Heute wird vormittags produziert, abends abgeschickt.“