Preisträger beim BdS 2021
Wolfgang Suerbaum, Andreas Simmen, Anika Wuttke und Torsten
Gröger landeten mit dem CoffeeCup Paper auf dem Siegertreppchen
ganz oben. Foto: BdS / Jens Jeske

Die Preisträger von Coffee- Cup Paper im Interview

HOGAPAGE hat bei den diesjährigen Gewinnern des Preises der Deutschen Systemgastronomie nachgefragt, was ihre Ziele für die Weiterentwicklung des Projekts sind.

Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des Preises der Deutschen Systemgastronomie! Haben Sie mit diesem Erfolg gerechnet?
Wir haben uns riesig gefreut, dass wir den Preis gewonnen haben. Es war eine goße Überraschung, dass wir am Ende tatsächlich das Rennen gemacht haben. Für uns war es schon eine Ehre, zu den Nominierten zu gehören. Der Besuch der Veranstaltung war eine tolle Gelegenheit, nach neuen Partnern Ausschau zu halten, die zukünftig eifrig Becher für uns sammeln – und mit uns gemeinsam dafür sorgen, dass Papierbecher eben nicht mehr als Müll entsorgt werden, sondern als Wertstoff in den Recycling-Kreislauf gelangen.

CoffeeCup Paper hat es sich zum Ziel gemacht, dem schlechten Image des Papierbechers ein Ende zu setzen. Wie wollen Sie das schaffen?
Rund 60 % der in Deutschland verwendeten Becher sind kunststoffbeschichtete Papierbecher. Diese landeten bisher im Müll, da sie nicht auf eine verhältnismäßige und ökonomische Weise recycelt werden können. Damit die Becher nicht undicht werden oder aufweichen, sind sie auf der Innenseite beschichtet – meist mit einem Kunststoff wie Polyethylen. Die Becher bestehen somit aus einem Verbundstoff aus Papier und Kunststoff. Und genau diese Kombination bremst den Recyclingprozess aus.

Was genau ist das Problem?
Die Papierfasern ließen sich bisher nur mit enorm hohem Aufwand und im Rahmen eines umständlichen und unverhältnismäßig zeitaufwendigen Arbeitsprozesses in speziellen Recyclinganlagen von der Kunststoffbeschichtung ablösen. Die Trennung der beiden Materialien ist allerdings die Voraussetzung dafür, dass die Papierfaser dem Recyclingkreislauf wieder zugeführt werden kann.

»Papierbecher sind Rohstoff, nicht Müll!«

 

Coffee- Cup Paper

CoffeeCup Paper hat diese Hürde nun überwunden?
Wir haben einen Weg gefunden, diese Trennung, und damit die Zurückführung des Frischfaserzellstoffes aus Einweg-Bechern in den Recyclingkreislauf, ressourcenschonend, einfach, effizient und ohne unverhältnismäßigen Mehraufwand im Papieraufbereitungsprozess zu schaffen. Bei dem hier stattfindenden Upcycling kommt es zu einer stofflichen Aufwertung. Das Abfallprodukt Einweg-Becher wird wieder zum Rohstoff für ein hochwertiges grafisches Papier, das für die verschiedensten Einsatzzwecke genutzt werden kann.

Zu Ihren Partnern der ersten Stunde gehörte die McDonald’s Deutschland LLC.
McDonald’s war einer unserer Pioniere in puncto Bechersammlung – inklusive der damit verbundenen Sortierarbeiten. Denn wir brauchen die Becher selbstverständlich ohne Eiswürfel, Strohhalm und Deckel. Nun benötigen wir in erster Linie eines, um CoffeeCup Paper zu einem Erfolgsprojekt zu machen: Viele Becher! Da es aber an den Straßen und in den Fußgängerzonen eigentlich nicht erlaubt ist, Sammelbehälter für Becher aufzustellen, sind wir auf Partner angewiesen, die für uns in ihren Stores die Becher sammeln. Parallel sind wir im Gespräch mit Städten bzw. Regionen, die wir dazu bewegen wollen, das Sammeln im öffentlichen Raum zu ermöglichen.

Was müssen Partner mitbringen, die CoffeeCup Paper mit Ihnen gemeinsam voranbringen wollen?
Außer einer ausreichenden Anzahl an Bechern eigentlich nichts. Natürlich ist ein gewisser innerbetrieblicher Aufwand für den Systemgastronomen mit der Sammlung verbunden. Aber wir wollen außer dem Rohstoff Becher nichts weiter. Wir holen die Becher sogar ab – dafür sollte eine gewisse Anzahl zusammenkommen. Bei kleineren Mengen finden wir auch eine Lösung – beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Müllentsorger, der die Becher mehrerer Filialen bündeln kann.

Warum lohnt sich das Bechersammeln?
Wir wollen für den Papierbecher, der für viele Betriebe die praktikabelste Lösung darstellt, eine Zukunft sicherstellen. Wenn die Branche hier zusammenarbeitet, also Becher sammelt, schrumpfen die Müllberge – und wir haben eine nachhaltige und umweltverträgliche Lösung geschaffen. Damit kann jeder, der daran beteiligt ist, sehr gut werben! Die Gäste  werden das Engagement zu schätzen wissen.

 

Weitere Artikel aus der Rubrik Systemgastronomie

Artikel teilen:
Überzeugt? Dann holen Sie sich das HOGAPAGE Magazin nach Hause!