Beim Interieur legte Ramoser besonderen Wert darauf, regionale Hersteller einzubinden: Die Möbel stammen aus der Rittener Tischlerei Gampenrieder, die Böden wurden von Simonazzi verlegt und die Daunendecken kommen aus dem knapp acht Kilometer entfernten Hause Daunenstep. Wie auch die Noa-Architekten bestätigen, lebt das gesamte Projekt von seinen vielen raffinierten Details und Geschichten, die sich immer um die Familie und den Ort drehen, an dem es sich entfaltet.
Raffinierte Verbindung
Über einen kleinen Zwischentrakt – tatsächlich ein Tunnel unter einem künstlich aufgeschütteten und mit sanftem Grün kaschierten Hügel – gelangen die Gäste ins Hauptgebäude der Anlage, wo sich auf insgesamt rund 280 Quadratmetern die öffentlichen Bereiche des Hotels befinden: eine
flexibel bespielbare Lobby mit lässig eleganter Bestuhlung nebst weißem Kamin und raffiniert verspiegelter Decke, der offene Barbereich samt Weinlager sowie eine zurückhaltend aus-
gestattete Rezeption. Mitarbeiter sieht man hier kaum, neben seinen sechs Kollegen kümmert sich Max Ramoser auch selbst um den Check-in an dem kleinen Empfang.
In einer geheimnisvollen „Zwischenwelt“
Im ganzen Hotel lässt sich ein durchgängiges Farbkonzept erkennen, wobei alle Räume in einer Art farblichen Zweiteilung durchkomponiert sind – die privaten Räumlichkeiten folgen einer vertikalen, die öffentlichen einer horizontalen Trennung. Und auch das Mobiliar der Gästezimmer unterliegt dem Bicolor-System und wurde entsprechend platziert. So findet sich beispielsweise auf der einen Seite eines Zimmers der Duschbereich und das Hängesofa in kühlem, mystischem Blau, während sich in der anderen Ecke Möbel und Wohnaccessoires in geerdetem Beige präsentieren.
Bei der Farbwahl hat sich Innenarchitekt Patrick Gürtler von der Natur inspirieren lassen: „Die Vergangenheit ist gewachsen wie Stein, Holz und Natur. Die Zukunft hingegen ist verschleiert, geheimnisvoll und künstlich, so wenig greifbar wie der Himmel, die Nacht oder das Meer. Dazwischen liegt der Moment, ein scharfer, unbedingter Bruch, aber auch ein Berührungspunkt.“ Damit erklärt sich der scharfe Übergang zwischen Beige und Blau auf Augenhöhe, wie er sich gerade in den öffentlichen Bereichen zeigt.
Und was ist mit Kulinarik?
Langschläfer können sich im Aeon morgens noch mal entspannt im Bett umdrehen, Frühstück wird hier nämlich bis 12 Uhr serviert. Das Beste aus Lokalem und Kontinentalem, von selbst gemachten Smoothies über zarte Lachsröllchen und feinen Hummus bis zu leckeren Eierspeisen, können Gäste entweder im Loungebereich oder auf der Sonnenterrasse mit spektakulärem Ausblick genießen. Und selbstverständlich gibt’s das Ganze auf Wunsch auch vegetarisch, vegan und laktose- oder glutenfrei – die Zutaten stammen vorwiegend aus der Region, teils sogar vom eigenen Lobishof. Auf ein eigenes Restaurant hat Max Ramoser bewusst verzichtet: „Wir bieten keine Halbpension an, denn das ist immer weniger gefragt. Gäste wünschen sich vielmehr regelmäßigen Tapetenwechsel, daher möchten wir ihnen so viel Freiraum wie nur möglich geben – und dazu gehört auch, in der Essensauswahl ungebunden zu sein.“ Ramoser gibt seinen Gästen lieber Insidertipps zu den besten kulinarischen Adressen der Region und reserviert für sie auch gleich den Tisch. Das Angebot in Oberbozen reicht von Pizza über traditionelle Kost bis zur Sterneküche wie im edlen Gourmetrestaurent „1908“,
so ist für jeden Geschmack das Richtige dabei – und alles nur fünf Minuten Autofahrt entfernt. Mit der Seilbahn fahren Gäste sogar kostenlos nach Bozen, wo nicht nur schicke Lokale, sondern auch die höchsten Rooftop-Terrassen der Gegend locken.
Entspannung im Mittelpunkt
Im ersten Stock des Haupthauses wurde eine Oase für alle Sinne geschaffen. Im sieben mal acht Meter großen Infinitypool kann man nicht nur ein paar Bahnen schwimmen, bei angenehmen 34 Grad lässt sich das Bergpanorama auch gut längere Zeit genießen. Ein paar Stufen höher relaxt man im Whirlpool auf der Dachterrasse, wo man bei sanfter Massage den Blick zum Träumen in den Himmel schweifen lassen kann. Wer es gern noch wärmer hat, der begibt sich in den Saunabereich, wo eine finnische Sauna und ein Dampfbad den Körper vor allem an kühlen Tagen so richtig aufwärmen.
Das Kleinod mitten in der idyllischen Natur Oberbozens haben inzwischen Gäste aus aller Welt für sich entdeckt. So hat Familie Ramoser mit dem Neubau in schwierigen Pandemiezeiten nicht nur Mut, sondern auch den richtigen Riecher bewiesen – einfach wunderbar, diese Harmonie zwischen den Generationen!
Intime Eventlocation
Seit 2022 haben Gäste das Aeon auch für exklusive private Events im kleinen Rahmen, etwa Hochzeiten, für sich entdeckt. „Wer will, kann für die feierliche Gesellschaft auch das ganze Haus buchen. Derzeit kommen dabei bis zu 40 Gäste in den kulinarischen Genuss der Fine-Dining-Kreationen von Jacob Eckl“, erzählt Max Ramoser. Um die Aeon-Gäste mit europäischer Crossover-Küche zu verwöhnen, schließt Eckl extra die Türen seines Lokals „Feines Eck’l“ in Klobenstein – eine geschmackliche Explosion ist dabei immer gewiss.