Zwischen Tradition und Zukunft
Foto: Alex Filz Photography

Zwischen Tradition und Zukunft

Ein exklusives Hideaway, das Generationen verbindet

von Karoline Giokas
Donnerstag, 11.07.2024
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Traditionsreiche Hotels in die nächste Generation geleiten – vor dieser He­rausforderung stand auch Oberbozen in der Gemeinde Ritten in Südtirol vor rund zwölf Jahren. „Damals mussten viele Häuser in unserem Ort ihre Pforten schließen. Sie hatten schlichtweg keine Nachfolger“, erinnert sich Max Ramoser. Die Gemeinde schritt ein, erklärte den Ort zur ausgewiesenen Tourismuszone und griff potenziellen Gastgebern beispielsweise bei der Grundstückerschließung unter die Arme.

Max Ramoser
„Ich schätze den Luxus sehr, dass meine Eltern mir den Weg in die Selbstständigkeit bereitet haben und neue Ideen immer unterstützen", Max Ramoser, Hotelinhaber. Foto: Hannes Niederkofler

Den Weg für die nächste Generation bereiten

In weiser Voraussicht packten Ramosers ­Eltern Elisabeth und Heinz die Gelegenheit beim Schopf und sicherten für ihre beiden Söhne Max und Joachim ein Grundstück, nur 50 Meter entfernt von ihrem Lobishof, wo das Unternehmerpaar in der familiären Atmosphäre eines 550 Jahre alten Bauernhofs bereits seit 1972 Gäste aus aller Welt begrüßt. Inmitten saftiger Wiesen und uriger Wälder, in traumhaft ruhiger Lage auf 1256 Metern am Rittner Hochplateau gelegen, laden hier nicht nur drei Apartments und ein Gästezimmer zum Verweilen ein, im Restaurant verwöhnt die Familie ihre Gäste mit hausgemachten Spezialitäten aus den hofeigenen Erzeugnissen. Während der jüngere Bruder Joachim sich ganz und gar dem landwirtschaftlichen Traditionshof und der „alten Stube“ verschrieben hat, geht der 30-jährige Max Ramoser seinen eigenen Weg. Nach dem klassischen Abschluss an der Hotelfachschule und dem Sammeln von Erfahrung in der internationalen Hospitality-Welt, führt er seit Sommer 2021 das neue Boutiquehotel Aeon, das auf dem zusätzlich erschlossenen Grundstück entstanden ist.

Bar, Lobby und Frühstücksraum
Ohne Trennung: Die Bar, die Lobby und der Frühstücksraum gehen in der offenen Raumgestaltung fließend ineinander über. Foto: Hannes Niederkofler

Fernab des Mainstreams

Wie der Name – Aeon steht im Griechischen symbolisch für das Leben, Generationen und die Ewigkeit – ist auch das Haus alles andere als gewöhnlich für diese Region: Nur mit dem Auto erreichbar, tun sich inmitten saftiger Wiesen zwei frei stehende, architektonisch einzigartige Gebäude auf. Ihre moderne Linienführung mit großen trapezförmigen Glasfronten zieht die Aufmerksamkeit des Betrachters automatisch auf sich – sie scheinen dabei eins mit der Natur zu sein. Diese Verbindung mit der Umgebung hat das Architektenteam von Noa in der sechsmonatigen Bauphase ganz bewusst geschaffen, etwa durch die vielen Schrägen, welche die ausstreifenden Streben und Winkel eines denkmalgeschützten Stadels auf dem benachbarten Lobishof spielerisch aufnehmen. Ein Teil der dunklen, lamellenartigen Holzfronten stammt übrigens aus dem familieneigenen Waldbestand – natürlicher kann es kaum sein.

„Ich wollte hier einen Ort der völligen Ruhe und Erholung mitten im Grünen schaffen. Ein kleines feines Ambiente, in dem man sich wie zu Hause fühlt“, erklärt Max Ramoser die Idee hinter seinem Hotelkonzept. Deshalb gilt in der gesamten Anlage auch „Adults only“ – Familienhotels gebe es schließlich bereits mehr als genug in Ritten und Umgebung. Seine Eltern Elisabeth und Heinz standen von Beginn an voll hinter dem Projekt ihres Sohnes. „Es ist toll, wenn auch ältere Generationen begreifen, dass es ab und zu mal Zeit ist, etwas Neues zu wagen, statt an Altbekanntem festzuhalten. Für die Unterstützung und die Freiheit bin ich unglaublich dankbar“, betont der junge Geschäftsführer.

Keine optische Täuschung: Durch das gesamte Interieur zieht sich eine farbliche Zweiteilung ‒ horizontal wie vertikal.
Keine optische Täuschung: Durch das gesamte Interieur zieht sich eine farbliche Zweiteilung ‒ horizontal wie vertikal. Foto: Hannes Niederkofler

Das ist Aeon-Luxus

Eines der beiden Gebäude beherbergt auf drei Etagen überschaubare 15 Gästezimmer und Suiten mit insgesamt 30 Betten. „Wir haben uns in der unsicheren Nach-Corona-Zeit bewusst dafür entschieden, klein anzufangen. Eine Erweiterung des Portfolios ist im Nachgang jederzeit möglich“, erklärt Gastgeber Ramoser das Zimmerangebot. Intimität gewinnt in den zwischen 35 und 60 Quadratmeter großen Zimmern so inmal mehr eine andere Bedeutung. Sie alle verfügen über einen eigenen großzügigen, teils mit Jacuzzi ausgestatteten Balkon, der  neugierige Blicke von außen abschirmt, aber dennoch grandiosen Blick auf die Südtiroler Bergkulisse bietet.

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