Nachgefragt: Jürgen Gangl

Jürgen Gangl ist 1. Vorsitzender der Hoteldirektorenvereinigung Deutschland e.V. (HDV) und General Manager des Park Inn by Radisson Berlin Alexanderplatz. Im Interview mit HOGAPAGE verrät er, welche Highlights der Branchentag im März für die Teilnehmer bietet und welche Bedeutung dieser für die Zukunft der Branche haben soll.

Herr Gangl, mit besonders großer Spannung erwarten wir die Frühjahrstagung der HDV in diesem Jahr. Ein neues Format wurde angekündigt, der Rahmen im Europa­park ist spektakulär. Was dürfen wir erwarten?

Der Branchentag der Profis ist ein neues, innovatives Format. Zehn führende Verbände der Hospitality-Industrie treten erstmals gemeinsam auf. Eine Premiere – das größte Treffen der Branche, das jemals stattgefunden hat. Die teilnehmenden Verbände decken das gesamte Spektrum der Gastwelt ab und werden in Vorträgen, Interviews, Podiumsdiskussionen und Keynotes sich und hochaktuelle Themen vorstellen. 

Werden Vertreter aus der Politik vertreten sein?

Selbstverständlich. Dieter Janecek, Mitglied des Bundestages und neu ernannter Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft und Tourismus, hat seine Teilnahme zugesagt. Wir werden mit ihm darüber diskutieren, wie die Politik die Hospitality-Branche unterstützen kann. 

Wie entstand die Idee, ein solches Branchen-Event der Superlative auf die Beine zu stellen?

Es wird seit Jahren in der Branche darüber gesprochen, zusammenzuarbeiten und mit einer Stimme zu sprechen. Auch darüber, dass wir nur gemeinsam stark sein können, zum Beispiel mit unseren Forderungen an die Politik. Aus der Politik hören wir immer wieder, dass die Verbände nicht geschlossen auftreten, die Verbandslandschaft zu zersplittert ist und deshalb unsere Anliegen so wenig Gehör finden. Aber immer nur über kooperative Aktivitäten zu sprechen bringt uns bekanntlich keinen Schritt weiter. Die Idee lag auf dem Tisch. Auf der letzten HDV-Frühjahrstagung im Öschberghof in Donaueschingen haben wir sie zusammen mit Alexander Aisenbrey, dem Hausherrn im Öschberghof, Gründer von Fair Job Hotels und Hotelier des Jahres 2021, aufgenommen und ein Konzept erarbeitet. 

Wo lag die größte Herausforderung bei der Umsetzung der Idee? Wie ist es Ihnen gelungen, so viele Verbände und Vereinigungen „an einen Tisch“ zu bekommen?

Wir sind mit der Idee bei den Verbänden sofort auf positive Resonanz gestoßen. Das Interesse war vom ersten Moment an groß. Wir haben sehr schnell und unbürokratisch namhafte Mitstreiter gefunden, das Who’s who der Hospitality-Verbände in Deutschland. Alle sind der Ansicht, dass die Zeit für ein solches Event reif ist. Die teilnehmenden Verbände teilen ähnliche Werte, zum Beispiel, was die ­Förderung des Branchennachwuchses und von Mitarbeiterinnen und Mit­arbeitern betrifft, und haben zum Teil – wie die HDV – eigene Förderprogramme. 

„Dem mutigen Anfang wird noch viel folgen“

Was ist das Ziel dieser bis dato einmaligen Vereinigung?

Mit dem Branchentag der Profis möchten wir ein Zeichen setzen. Die Hospitality-Branche ist ein starker Wirtschaftsfaktor und in hohem Maße systemrelevant. Das wird auf der Veranstaltung sichtbar. Die Krise der vergangenen Jahre hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig es ist, als Branche geschlossen aufzutreten. Nur so werden wir wieder interessant für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und junge Talente und tragen damit zur Lösung eines der größten Probleme unserer Branche bei.

Soll ein solches verbandsüber­greifendes Event nun öfter stattfinden? 

Die Hospitality-Branche braucht kreative Formate, eigene Plattformen, auf denen sie sich in ihrer imposanten Vielfalt und mit ihren relevanten Themen präsentieren kann. Der Branchentag der Profis ist eine bemerkenswerte Erstauflage, ein mutiger Anfang, dem noch viel folgen wird.