Ernährung wieder wertschätzen lernen

Warum aber muss es denn überhaupt vegane Fleisch- und Wurstalternativen geben? Er selbst sei keineswegs Veganer oder Missionar, doch in Zukunft werde es viele Menschen geben, die sich pflanzlich ernähren wollen, so Röbens Überzeugung. „Über 50 Prozent der Gesellschaft würden gerne weniger tierische Produkte essen, mögen aber den Geschmack von Fleisch und Wurst. Wa­rum sollten sie deshalb also komplett darauf verzichten?“, gab der Marketingexperte zu bedenken. Tolle vegane Alternativprodukte zu entwickeln, sei also die Chance für Unternehmen, sich für die Zukunft stark aufzustellen.

Über 50 Prozent der Gesellschaft würden gerne weniger tierische Produkte essen. Das ist die Chance für Unternehmen 

Godo Röben, Marketingexperte und -berater

„Es geht nicht darum, die ganze Welt vegan zu machen“, betonte Röben in seinem Impulsvortrag. „Aber es schadet nicht, wieder zu lernen, Fleisch als etwas Besonderes zu schätzen und in Maßen zu genießen. So wie es früher beim traditionellen Sonntagsbraten war.“ 
Seine Prognose: Bis 2025 werden die Produkte alle wesentlich besser schmecken und ohne Zusatzstoffe auskommen, alle tierischen Produkte werden vegane Alternativen haben und werden nicht nur im Lebensmitteleinzelhandel, sondern überall im Außer-Haus-Markt vertreten sein. „Der Umsatz des veganen Produktmarktes liegt aktuell bei 200 Milliarden Euro, in den nächsten zehn Jahren wird er sich auf 400 bis 500 Milliarden vergrößern, da zunehmend wohlhabendere Länder wie China beginnen, mehr Fleisch und Wurst zu konsumieren. Natürlich steht außer Frage, dass wir Geduld üben müssen, bis die Umsetzung überall fruchtet.“

Unternehmertum gestern, heute und morgen

Charlotte und Hermann Buhl, deren BUHL-Unternehmensgruppe sich innerhalb der letzten zehn Jahre zu einem Komplettanbieter für gastronomische Personallösungen auf bundesweiter Ebene entwickelt hat, berichteten in einer Talkrunde mit Moderatorin Monika Pappelau offenherzig von ihrer Erfolgsgeschichte (Lesen Sie hier mehr zur Erfolgsgeschichte).

Sie reflektierten die Zeiten, in denen das Veranstaltungsgeschäft boomte, es gleichzeitig aber auch Phasen gab, die ruhiger verliefen. Welche bedeutende Rolle in dieser Geschichte auch die Event-Location Kongress am Park spielte, erzählen die Unternehmer im Artikel auf der folgenden Doppelseite.

Prof. Dr. Lars P. Feld gab den Symposium-Teilnehmern einen Überblick über Digitalisierung, Demografie, Dekarbonisierung und Geostrategie in Deutschland.
Prof. Dr. Lars P. Feld gab den Symposium-Teilnehmern einen Überblick über Digitalisierung, Demografie, Dekarbonisierung und Geostrategie in Deutschland. Foto: HOGAST/Christina Bleier

Die aktuelle Lage in Deutschland

Prof. Dr. Lars P. Feld, einer der einflussreichsten deutschen Ökonomen, gab den Teilnehmern einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Wirtschaftslage in Deutschland und ging hierbei auf das stagnierende Umfeld ein, in dem sich das Land bewege. „Unser Staat hat ganz klar was zu tun, betrachtet man beispielsweise allein den Ausbau der Digitalisierung. Man ist zwar an der Umsetzung dran, jedoch hinken die deutschen Unternehmen weit hinterher und haben noch jede Menge Handlungsbedarf.“ 

Wir haben es geschafft, dass sich mehr Menschen für unser Kon­strukt begeistern und sie verstehen, worum es geht 

Andreas Klein, Geschäftsführer HOGAST Deutschland

Laut Feld erwarte der Sachverständigenrat für Wirtschaft einen Impuls durch den Privatkonsum. „Die Strategie hat in Deutschland noch nie funktioniert. Die Impulse für die weitere wirtschaftliche Entwicklung sind in den vergangenen Jahrzehnten vielmehr aus einer starken oder schwachen Rezession heraus über private Investitionen in Kombination mit dem Außenbeitrag entstanden. Diese Faktoren muss man in der heutigen Integration der Weltwirtschaft zusammen betrachten“, so der Wirtschaftsprofessor. „Man kann nur hoffen, dass der Außenhandel in den USA und insbesondere in China noch einmal etwas stärker anzieht.“

Kritischer Arbeitsmarkt

Feld gibt weder bei der Inflationsentwicklung noch beim Blick auf den Fachkräftemarkt Entwarnung: Die Anzahl der Erwerbstätigen und der Beschäftigten nehme zwar Jahr für Jahr zu, „ab nächstem Jahr wird aber der demographische Wandel eine Herausforderung für uns werden, die Sozialsysteme geraten ab 2025 massiv unter Druck, denn dann erst gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente.“ Ohne Zuwanderung würde die Lage wirklich prekär. Der Fachkräftemangel sei allerdings branchenspezifisch und existiere insbesondere im Gastgewerbe, in der Pflege und im Transportgewerbe.

Abendveranstaltung
Krönender Abschluss: Auf der festlichen Jubiläumsgala im Kurhaus Göggingen wurde gefeiert. Foto: HOGAST/Christina Bleier

Glänzende Abendgala

Gefeiert wurde auch am Abend. Bei einer festlichen Jubiläumsgala im Kurhaus Göggingen sorgte ein launiges Abendprogramm mit überragenden Showacts für bunte Abwechslung: Travestiekünstler Chris Kolonko beeindruckte mit seinem perfektionierten Spiel der Verwandlung, der Verkleidung und der Illusion, die temperamentvolle New Yorker Sängerin Bridget Fogle eroberte die Zuschauerherzen hingegen mit ihrer warmen, explosiven Energie. Richtig athletisch ging es abschließend bei den drei Messoudi Brothers zu. Sie bewiesen ihr akrobatisches Können bei einer Jonglage-Performance, bei der einigen Zuschauern sichtlich der Atem stockte.

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