Die neue Lust auf Frühstück
Was hinter den neuen Genussgewohnheiten steckt und wie Restaurants, Cafés und Co. sie nutzen
von Karoline GiokasFrühstück 3000 betitelt sich selbst als „wohl bestes Frühstücksrestaurant Berlins“ und hebt den klassischen Brunch auf ein neues Niveau. „Die Frühstücksgastronomie hat von unserem Start 2004 in Berlin bis heute Quantensprünge gemacht. Deshalb ist bei uns alles anders – von der Qualität der Speisen über die Raffinesse des Angebots bis zur Freundlichkeit des Personals“, meinen die Gründer Martin Pöller und Lukas Mann.
Gäste lassen sich hochwertigen Genuss etwas kosten
Veränderte Lebensbedingungen und Alltagsabläufe haben das Frühstück zu einer wichtigen Mahlzeit werden lassen
Das merkt man auch bei den Preisen: Das gegrillte Käse-Sandwich, bei dem Cheddar, Kimchi und eingelegte Gurken auf Sauerteigbrot gereicht und mit Trüffel getoppt werden, schlägt mit 15 Euro zu Buche, bei Eggs Benedict Kaviar serviert man hausgebeizten Lachs, pochierte Eier, Hollandaise und Attilus Kaviar auf einer Brioche – für 42 Euro. Das große Thema des Preis-Leistungs-Verhältnisses ist auch hier oft Zündstoff. „Weil es ‚nur‘ Frühstück ist, ist es ja in der Herstellung nicht billiger als ein Gericht in einem Abendrestaurant. Dieses kann jedoch weitaus mehr für ein Essen verlangen, da die Bereitschaft des Gasts dort höher ist, mehr Geld auszugeben.“
Die Ideen für ihr Speisenangebot haben die Geschäftspartner Pöller und Mann auf internationalen Reisen und in der Spitzengastronomie gesammelt. „In Bali und in Indonesien fragte ich mich: Wieso gibt es das nicht in Berlin? Warum hinkt Berlin kulinarisch immer hinterher?“ Ihr Konzept scheint aufzugehen: Mittlerweile gibt es schon zwei Hauptstadt-Standorte, wo Gäste von 9 bis 16 Uhr schlemmen können.
Von Eigenkreationen und -vorlieben
„Himmlischen“ Frühstücksgenuss darf erleben, wer in einem der Flemings Hotels nächtigt. Erst im letzten Jahr haben die Ernährungsprofis von Eat Smarter das dortige Heavenly Breakfast mit
dem Siegel „Top Frühstück“ ausgezeichnet. Den Trend zum bewussten Genießen, für das sich die Gäste inzwischen – auch (oder erst recht) auf Reisen – Zeit nehmen und gerne Gesellschaft suchen, hat Flemings-Hotels-CEO Rob Hornman frühzeitig erkannt und das Frühstücksangebot seiner Häuser angepasst.