Tourismus der Zukunft

Wohin geht die Reise?

die 130 jungen Teilnehmer beim Kick-off-Event des Projekts „Next Generation“
Im Rahmen des Projekts „Next Generation“ nahmen rund 130 junge Menschen der österreichischen Urlaubsregion Schladming-Dachstein am Kick-off-Event teil. (© Martin Huber)
Im Congress Schladming fand eine Kick-off-Veranstaltung zum Thema “Zukunft des Tourismus” statt. Mehr als 130 Teilnehmer sammelten Ideen und tauschten sich mit Experten aus.
Montag, 09.03.2020, 13:51 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

In der österreichischen Urlaubsregion Schladming-Dachstein wurde ein neues Projekt gestartet, das insbesondere die einheimische Jugend in die zukünftige Entwicklung des Tourismus einbinden soll. Zum Auftakt lud die Region rund 130 junge Einheimische in den Congress Schladming, um unter dem Motto „Mission:Region“ ihre Meinungen einzubringen und sich untereinander auszutauschen und so direkt an der Entwicklung eines langfristigen touristischen Zukunftsplans mitzuwirken.

“Es gibt eine Reihe an Themen, welche die Zukunft der Tourismusregion prägen werden, beispielsweise Digitalisierung, Umwelt oder Mobilität. Davon betroffen ist vor allem die einheimische Jugend. Uns war es daher ein wichtiges Anliegen, ein Projekt zu starten, das genau diese Personengruppe mit ins Boot holt”, sagt Mathias Schattleitner, Tourismuschef in Schladming-Dachstein. “Wir wollen wissen, was sich Menschen zwischen 16 und 35 Jahren von der Zukunft in unserer Region erwarten, in der der Tourismus rund 80 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht. Diesen Prozess setzen wir bewusst möglichst breit auf.”

Bezahlen per Smartphone immer beliebter

Ziel der Kick-off-Veranstaltung unter der Leitung von Kohl & Partner Tourismusberater Daniel Orasche war es, wichtige Themen für die junge Generation aufzuspüren und bereits auch erste konkrete Handlungsfelder zu benennen. Unterstützt wurden die Teilnehmer dabei von Experten, die mit Impulsvorträgen wertvollen Input lieferten. Reinhard Lanner, Spezialist für digitale Transformationsprozesse erklärt: “Tourismusinformationen sind immer und überall verfügbar, auch Spontanbuchungen und die Bezahlung erfolgen vermehrt via Smartphone. Um ein nahtloses Reiseerlebnis zu ermöglichen, müssen Tourismusorganisationen künftig die Verfügbarkeit der Daten über Unternehmensgrenzen hinaus organisieren und orchestrieren.”

Unternehmer Florian Kaps betonte vor allem die Bedeutung analoger Erlebnisse, die es mit dem Digitalen zu verbinden gilt: “In unserer post-digitalen Gesellschaft ist die sinnliche und leidenschaftliche Rückkehr auf traditionelle Werte der Schlüssel zum Erfolg. Multisensorische Erlebnisse sind das einzig wirksame Gegenmittel gegen die immer stärker spürbaren Nebenwirkungen des Digitalen. Die Zukunft gehört also den wahren Werten, echter Qualität und sinnlichen Erlebnissen”, so der Gründer des Wiener Analog-Stores Supersense.

Mehr Qualität darf sich auch im Preis niederschlagen

Nach den Eröffnungsreferaten der Experten kamen dann in mehreren Gesprächsrunden die jungen Teilnehmer zu Wort. Als breiter Konsens der “Next Generation” konkretisierte sich das Bekenntnis zu mehr Qualität als Quantität im Tourismus, dies durchaus auch verbunden mit der Forderung nach dem Mut zu einem gehobenen Preis. Wenig überraschend stand in den Diskussionsrunden auch das Thema Umwelt im Vordergrund. Nach Ansicht der “Jungen” braucht es in Zukunft ein regionales Verkehrskonzept, in dessen Mittelpunkt der Ausbau des öffentlichen Verkehrs gerückt werden soll. Zudem sollte die bestehende Destinationskarte “Schladming-Dachstein Sommercard” für Gäste und Einheimische diskutiert und optimiert werden.

Die Erkenntnisse aus der Auftaktveranstaltung sollen im Laufe des Projektes weiter aufgegriffen und in Folgeterminen auch mit wichtigen Entscheidungsträgern diskutiert werden. Im Laufe dieses Prozesses soll – ebenfalls unter Einbeziehung der jungen Ennstaler Bevölkerung – ein konkreter Zukunftsplan entstehen. Dieser soll wiederum gewährleisten, dass die Region Schladming-Dachstein nicht nur eine attraktive Urlaubsdestination bleibt, sondern ein Ort, in dem auch Einheimische gerne Leben und Arbeiten.

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