Wie sehr Corona Geschäftsreisen verändert hat
Bei Geschäftsreisen bleibt der persönliche Kontakt auch weiterhin wichtig, obwohl viele Unternehmen durch die Corona-Krise digitale Lösungen zu schätzen gelernt haben. Das ist die übergreifende Expertenmeinung beim 5. Agentur-Café der Kommunikationsagentur Global Communication Experts (GCE), bei dem Branchenakteure jetzt zum Thema „Corona beschleunigt die Digitalisierung – was bedeutet das für die Zukunft der Geschäftsreisen?“ diskutierten. Teilgenommen hatten Martin Gruber, Managing Director – Central Europe der Avis Budget Group, Tony Seifarth, Sales & Marketing Manager Cathay Pacific Airways, David Renzmann, Area Manager Germany & Georgia The Ascott Limited, Andreas Neumann, Geschäftsführer DERPART, Schwerpunkt Business Travel (DTS) und Tom Fecke, Geschäftsführer Sabre Deutschland Marketing GmbH.
Im Rahmen der Talkrunde wurde deutlich, dass sich das Geschäftsreisesegment, das zwei Drittel des Gesamtvolumens des Reise- und Tourismusmarktes ausmacht, im Wandel befindet. Die Corona-Pandemie hat Optimierungsprozesse und die Digitalisierung beschleunigt und das Sicherheitsbedürfnis ist gestiegen. Tom Fecke erklärt: „Es ergeben sich auch Chancen durch die Corona-Pandemie. So waren wir gezwungen, Prozesse zu überdenken und zu optimieren.“ Digitalisierung und Wirtschaftlichkeit rückten damit in den Vordergrund, es würden neue, hybride Reiseformen entwickelt, die sowohl auf physische als auch auf virtuelle Präsenz setzen. Doch obwohl sich in vielen Unternehmen das Webconferencing durchgesetzt habe, seien der persönliche Kontakt und der kulturelle Austausch für eine Business-Abwicklung unerlässlich.
Digitale Tools gefragter denn je
Im Gegenteil. Der Geschäftsreisemarkt werde sich in Zukunft auf das Level von 2019 einpendeln und ein Mix aus virtueller und physischer Präsenz entstehen, so die Experteneinschätzung. Zudem sei es in heutiger Zeit besonders wichtig, Kunden sinnvolle Tools anzubieten. „Die Kunst ist jedoch, diese auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden und durch sie einen Mehrwert zu generieren“, erläutert Neumann. So geht ein Trend zu Online-Buchungstools, die sich auf das mobile Endgerät konzentrieren. „Wir arbeiten ganz stark auf einen kompletten, kontaktlosen Aufenthalt der Gäste in unseren Häusern hin – vom Check-in bis zum Check-out. Die Digitalisierung schreitet bei uns mit großen Schritten voran“, weiß David Renzmann.
Digitale Tools tragen auch erheblich zur Sicherheit bei und diese möchten Firmen auf Geschäftsreisen gewährleistet wissen. So spielen Sicherheitsvorkehrungen vor allem beim Fliegen eine immense Rolle. „Wir haben den gesamten Flugprozess komplett verändert. Unsere Maschinen werden in kürzeren Intervallen gereinigt, wir setzen alle Hygiene- und Abstandsregelungen um und stellen auch ein Care Paket, das unter anderem Maske und Desinfektionsgel enthält, für unsere Passagiere bereit“, erläutert Tony Seifarth
Erholung wohl erst ab 2022
Eine Prognose, wann es zu einer vollständigen Erholung des Business-Travel-Marktes kommen werde, gaben die Diskussionsteilnehmer des GCE-Agentur-Cafés zwar nicht ab. Sie stimmten aber darin überein, dass das kommende Jahr erst einmal der Überbrückung diene und im Jahr 2022 eine Erholung möglich sei. Unabhängig davon wird sich der Bleisure-Bereich (Business und Leisure) weiterentwickeln, denn das Kombinieren von Geschäftsreisen mit den privaten Urlaubstagen bringe Vorteile sowohl für Unternehmen als auch für seine Mitarbeiter.
(GCE/KP)
Die Aufzeichnung des 5. GCE-Agentur-Cafés gibt es hier: