Corona-Maßnahmen

„Urlaubsregelung ohne Diskriminierung!“

Sven Ambrosy
Tourismusverband-Vorsitzender Sven Ambrosy plädiert für eine allgemeine Reiseregel, die nicht nur für Bewohner zweier Landkreise im Nachbarbundesland gelte. (©picture alliance/dpa | Mohssen Assanimoghaddam)
Urlauber aus Gütersloh und Warendorf brauchen zum Reisen nun ein ärztliches Attest. Der Tourismusverband Niedersachsen dankt für Schutz, warnt aber vor Diskriminierung und Stigmatisierung.
Donnerstag, 25.06.2020, 14:46 Uhr, Autor: Thomas Hack

Nach dem Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die beschlossenen Beschränkungen für Urlauber aus dieser Region gerechtfertigt. Der Hintergrund: In Niedersachsen dürfen Touristen aus den beiden Kreisen ab sofort nur mit ärztlichem Attest in Hotels, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen übernachten. Der Kreis Gütersloh überschreitet den von Bund und Ländern vereinbarten Grenzwert von 50 Neuinfektionen binnen einer Woche je 100 000 Einwohner derzeit klar, der Kreis Warendorf lag am Donnerstag genau bei dieser Grenze.

Tourismusverband plädiert auf allgemeine Regel

„Das, was bis jetzt geschieht, lässt sich aus meiner Sicht sehr, sehr gut begründen“, sagte Weil. Mit den Beschränkungen folge Niedersachsen der Beurteilung der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Die Umstellung von einem allgemeinen Lockdown hin zu einer konzentrierten regionalen Bekämpfung habe sich aus seiner Sicht bewährt, sagte Weil. Der Tourismusverband Niedersachsen begrüßte, dass die Landesregierung die Touristenregionen vor einer Einschleppung des Virus schütze. „Viele Betriebe der Tourismuswirtschaft würden einen zweiten Lockdown nicht überleben“, sagte der Vorsitzende Sven Ambrosy. Er plädierte aber für eine allgemeine Regel, die nicht nur für Bewohner zweier Landkreise im Nachbarbundesland gelte.

„Weiterhin vorsichtig bleiben“

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) erinnerte an den Schutzauftrag der Landesregierung: „Und wir müssen dafür sorgen, dass das Coronavirus sich nicht verbreitet. Wir müssen weiterhin vorsichtig bleiben.“ Althusmann warnte insbesondere vor einem Corona-Ausbruch in den touristischen Regionen des Bundeslandes, der das gesamte touristische Leben dort zum Erliegen bringen könnte.  (lni/TH)

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