Weltoffenheit

Tourismusverbände positionieren sich gegen Diskriminierungen und Rassismus

Aller Teilnehmer des Deutschen Städteforums in Weimar
Aller Teilnehmer des Deutschen Städteforums in Weimar (Foto: © Henry Sowinski, weimar GmbH)
Die deutsche Tourismuswirtschaft sieht eine Gefahr in zunehmender Abschottung und Nationalismus. Auf dem Deutschen Städteforum 2024 in Weimar haben der Deutsche Tourismusverband (DTV) und der Deutsche Reiseverband (DRV) deshalb eine gemeinsame Resolution für mehr Gastfreundschaft vorgestellt.
Mittwoch, 28.08.2024, 11:50 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Nur ein weltoffenes Deutschland ist ein attraktives Reiseziel“, hieß es im beim Deutschen Städteforum in Weimar vorgestellten Beschluss. Zunehmende Abschottung und Nationalismus seien das Gegenteil von Tourismus und existenzgefährdend für die Tourismuswirtschaft. Deshalb lehne man jegliche Form von Rechtsextremismus und menschenverachtender Ideologie ab. 

„Wir nehmen es nicht hin, wenn demokratiefeindliche Kräfte eine Atmosphäre der Verunsicherung, der Angst und des Hasses in unserem Land und in unseren Städten schüren“, hieß es weiter. „So wie wir im Ausland willkommen sein wollen, sollten auch Gäste aus dem Ausland bei uns willkommen sein.“

Reinhard Meyer und Stefan Kollasch bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung
Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung: Für den DTV unterzeichnete Reinhard Meyer, Präsident des DTV (rechts), für den Bundesverband Mobile Beratung Stefan Kollasch (links). (Foto: © Henry Sowinski, weimar GmbH)

Für Toleranz und Vielfalt im Tourismus

Reinhard Meyer, Präsident des Deutschen Tourismusverbandes, betonte: „Die Resolution unterstreicht die Bedeutung von Toleranz und Vielfalt im Tourismus und ruft dazu auf, gegen jede Form von Diskriminierung und Ausländerfeindlichkeit einzutreten.“

Darüber hinaus wurde eine Kooperation zwischen dem DTV und dem Bundesverband Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus vereinbart. „Diese ermöglicht es allen Mitgliedern des DTV, sich bei Fragen rund um Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit vertraulich beraten zu lassen“, erklärt Reinhard Meyer.

Aus welchen Ländern die meisten Urlauber kommen

Laut dem Statistischen Bundesamt gab es im vergangenen Jahr 487,2 Millionen Übernachtungen in deutschen Hotels, Ferienunterkünften und auf Campingplätzen – 80,9 Millionen Übernachtungen gingen auf das Konto ausländischer Gäste.

Der Anteil ausländischer Gäste am gesamten Gästeaufkommen lag demnach bei 16,6 Prozent. Den Angaben zufolge waren das 1,5 Prozentpunkte mehr als 2022, aber auch 1,5 Prozentpunkte weniger als im Rekordjahr 2019.

Wie aus den Zahlen des Statistikamts hervorgeht, übernachteten am häufigsten Urlauber aus den Niederlanden (11,5 Millionen Übernachtungen), der Schweiz (6,8 Millionen) und den USA (6,5 Millionen) hierzulande. Beliebte Reiseziele waren etwa Berlin, München und Hamburg.

Deutsches Städteforum 2024 in Weimar ein voller Erfolg

Die Vorstellung der gemeinsamen Resolution „Weltoffenheit statt Ausgrenzung – gemeinsam für ein gastfreundliches Reiseland Deutschland“ von dem DTV und dem DRV war nur einer der Höhepunkte des Deutschen Städteforums, das am 27. August 2024 in Weimar stattfand. Die Veranstaltung bot insgesamt ein umfassendes Programm mit Vorträgen, Workshops und einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion.

Rund 120 Experten aus dem gesamten Bundesgebiet diskutierten hier unter dem Motto Weltoffenheit, Gastfreundschaft und Tourismus“ und „Künstliche Intelligenz im Städtetourismus“ über die Zukunft des deutschen Städtetourismus. Bei letzterem standen die Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz im Städtetourismus mit Best Practices im Mittelpunkt. 

An der Podiumsdiskussion, die unter dem Titel „Gemeinsam stark: Wie verschaffen wir Weltoffenheit und Toleranz eine breitere Basis?“ stand, nahmen Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, der Präsident des DTV Reinhard Meyer, Zukunftsforscher Andreas Reiter, Rikola-Gunnar Lüttgenau von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald & Mittelbau Dora sowie Generalsekretär Johannes Ebert vom Goethe-Institut teil. 

(dpa/Deutscher Tourismusverband/SAKL)

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