Tourismusbranche treibt Digitalisierung voran
Die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz treibt die Digitalisierung der Betriebe und ihrer Strukturen voran. „Corona war ein Brennglas und hat aufgezeigt, was bei der Digitalisierung zuvor nicht so gut funktioniert hat“, sagte der Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus, Stefan Zindler, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.
Es habe eine immense Zunahme an Online-Informationsangeboten gegeben. Die Gäste suchten immer mehr über das Internet nach Reisen, Ausflügen und Unterkünften.
Am Puls der Zeit bleiben
„Wer da nicht sichtbar war, der hatte tatsächlich das Nachsehen“, berichtete Zindler. „Das hat vielen in der Branche die Augen geöffnet.“ Die Stammgäste, die die Betriebe haben und die jedes Jahr wiederkommen, seien ein wichtiges Pfund. „Aber die Stammgäste werden älter. Man muss sich damit beschäftigten, wer die Stammgäste von morgen sind.“ Die Art der Buchungen, die Art der Informationsbeschaffung und die Art der Inspiration hätten sich verändert.
„Ich treffe die Gäste mittlerweile auf anderen Plattformen, auf anderen Kanälen. Da muss man am Puls der Zeit bleiben“, betonte der Geschäftsführer. Dabei gehe es um die klassischen touristischen Angebote in den Unterkünften, gut funktionierende Buchungssysteme auf Online-Plattformen, um auch national und international sichtbar zu sein, und eine stabile Internetverbindung.
Aktuelle News bereitstellen
Die touristischen Betriebe müssten aber auch ihre Daten in den Buchungssystemen stetig mit aktuellen Informationen auf dem neusten Stand halten. Dazu gehörten Informationsdaten wie Anschrift und Ausstattung genauso wie aktuelle Fotos. „Der Tourismus lebt ja, in dem er Bilder transportiert und kommuniziert“, erklärte Zindler. „Durch die Bilder entsteht das Fernweh und das Nahweh – der Wunsch, da will ich hin.“
Deshalb sollten die Betriebe etwa bei Umbauten in ihren Häusern, einer veränderten Landschaft oder bei bebilderten Ausflugszielen auf dem neusten Stand sein und ihre Fotos mit möglichst umfangreichen Nutzungsrechten versehen, um die Vermarktung auch international zu ermöglichen.
Aktuelle Daten seien auch bei besonderen Merkmalen der Unterkünfte wie etwa der Barrierefreiheit notwendig, sagte der Geschäftsführer. Die Zertifizierung dafür gelte in der Regel für drei Jahre. Werde diese nicht verlängert, sei der Betrieb auch nicht mehr auf entsprechenden Internetseiten zu finden.
Gastgeber erfahren Unterstützung
Um die Betreiber und Inhaber der touristischen Betriebe bei der rasant voranschreitenden Digitalisierung zu unterstützen, sei seit Anfang des 2023 eine E-Learning-Plattform mit einer breiten Palette an Angeboten und in Kooperation mit den Kammern und dem Hotel- und Gaststättenverband Dehoga an den Start gegangen. „Es gibt eine sehr gute Nutzung“, berichtete Zindler.
Die größte Nachfrage gebe es bei den Themen: Welche Anforderungen gibt es für meine Internetseite? Wie kann ich Suchmaschinen besser nutzen? Wie kann ich meine Qualität im Betrieb steigern? Was ist Open Data?
(dpa/KAGI)