Forderung

Tourismus braucht Zukunftsimpulse

Sven Liebert, BTW-Generalsekretär, im Portrait
Sven Liebert, Generalsekretär des Bundesverbandes der Tourismuswirtschaft, fordert die EU zum Handeln auf. (Foto: © BTW)
Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft mahnt die künftigen Mitglieder des EU-Parlamentes an, die Branche nicht aus den Augen zu verlieren. Als einer der stärkten Wirtschaftsbereiche, sowohl in Deutschland als auch in der restlichen Gemeinschaft, müsse dessen Förderung in den kommenden fünf Jahren vermehrt im Fokus stehen. 
Dienstag, 16.07.2024, 11:06 Uhr, Autor: Christine Hintersdorf

Im Rahme der konstituierenden Sitzung des neuen Europäischen Parlaments appelliert die deutsche Tourismuswirtschaft an die EU-Politik, in der neuen Legislaturperiode kurzfristig wirtschaftliche Zukunftsimpulse zu setzen.

Jetzt die Weichen für die Zukunft stellen

Aus Sicht des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) sind die kommenden fünf Jahre in der europäischen Politik essenziell für die richtigen Rahmenbedingungen für die Unternehmen der Tourismusbranche.

„Tourismus ist eine starke Wirtschaftskraft und einer der größten Arbeitgeber in Deutschland und der gesamten EU. Dies gilt es in der kommenden EU-Legislaturperiode konsequent zu stärken, aktuelle Hürden zu reduzieren und drohende Belastungen zu verhindern“, so BTW-Generalsekretär Sven Liebert. 

Neun Themen im Mittelpunkt

Der Dachverband hat hierzu insgesamt 9 Schwerpunktthemen zusammengestellt, die es zeitnah anzupacken gilt.

Bedeutung der Tourismuswirtschaft politisch unterstreichen: durch einen eigenen Budgettitel für den Tourismussektor, eine bessere ressortübergreifende Koordinierung sowie Unterstützung von Investitionen und Transformation zu nachhaltigerem Tourismus.
2. Faire und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen schaffen: „Think small first-Prinzip“ für Regelungen einführen, Bürokratie vermeiden, Überregulierung abbauen.

3. Verhältnismäßige Novellierung der Pauschalreiserichtlinie sicherstellen: Die Pauschalreise ist die am besten abgesicherte Art des Reisens. Der aktuelle Entwurf sorgt für zusätzliche Bürokratie sowie steigende Verwaltungskosten und droht somit diese Reiseform nun wesentlich unattraktiver und teurer zu machen – zum Nachteil von Reisenden und Tourismuswirtschaft.
4. Digitale und nachhaltige Transformation ermöglichen: Touristische KMU unkompliziert bei der digitalen Transformation fördern und ihnen Investitionssicherheit bieten.
5. Stärkung des Arbeitsmarktes vorantreiben: Mobilität und Freizügigkeit von Arbeitskräften innerhalb der EU stärken und vereinfachen sowie praxistaugliche Einwanderungsregelungen aus Drittstaaten fördern.
6. Elektronische Identifikationsverfahren praxistauglich über die gesamte Wertschöpfungskette Tourismus hinweg gestalten, z.B. für den Check-In im Hotel oder das Boarding am Flughafen.
7. Einfache und transparente Umwelt- und Nachhaltigkeitssiegel bei der Green Claims Directive auch speziell für KMU erhalten.
8. Klare Spielregeln für nachhaltige Mobilität definieren: Nachhaltige Kraftstoffe für die touristische Mobilität gezielt fördern und den Marktanlauf im Sinne eines fairen und globalen Wettbewerbs sicherstellen (z.B. über eine SAF-Abgabe abhängig vom Reiseziel ähnlich wie in Singapur), sowie klar definieren, welche Kraftstoffe als emissionsfreie oder -arme Kraftstoffe im Sinne des EU-Emissionshandelssystem gelten.

9. Konsequent in touristische Infrastruktur investieren: von Ladesäulen für Elektromobilität bis zu europaweiter Versorgung von Landstrom für Kreuzfahrtschiffe mit grünem Landstrom; grenzüberschreitenden Ausbau und Modernisierungsprojekte vereinfachen; multimodales Reisen quer durch Europa vereinfachen unter Berücksichtigung aller Verkehrsträger.

(BTW/CHHI)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

BTW-Präsident Sören Hartmann im Portrait
Zukunft
Zukunft

Tourismuswirtschaft ruft zur Beteiligung an Europawahl auf

BTW-Präsident Sören Hartmann mahnt dazu, die „EU dialog- und kompromissfähig zu halten!“. Dafür sei es dringend erforderlich, dass sich die gesamte Branche an der am 9. Juni stattfindenden Wahl an den Urnen einfindet. 
Streiktreffen des BTW in Berlin (Foto: © BTW)
Schaden
Schaden

Tourismuswirtschaft durch Streiks stark beeinträchtigt

Die Arbeitsniederlegungen der vergangenen Wochen, insbesondere bei der Deutschen Bahn, ziehen immense materielle und immaterielle Schäden für Gäste, Betriebe und den Standort Deutschland nach sich.
Ein riesiges Leonardo-Hotell an einer Amsterdamer Gracht
Flaggschiff
Flaggschiff

Größtes Leonardo-Hotel thront jetzt über Amsterdam

Mit der Eröffnung des Leonardo Royal Hotels Amsterdam hat die Hotelgruppe ein neues Flaggschiff im Portfolio. Das im April 2019 eröffnete Haus bietet unter anderem einen befahrbaren Ballsaal und ganz spezielle Damenzimmer.
Das Logo von der Wasserwelt Rulantica
Neue Erlebniswelten
Neue Erlebniswelten

Europapark errichtet die mystische Welt „Rulantica“

Der Europapark ist bald um ein gigantisches Erlebnisareal reicher: Das nordische Reich Rulantica vereint das Museumshotel „Krønasår“, eine riesige Wasserwelt mit vielen Attrraktionen und zahlreiche kulinarische Highlights.
Donald Trump
„DAs wird bald aufhören!“
„DAs wird bald aufhören!“

Trump beschließt Strafzölle auf Wein, Käse und Meeresfrüchte aus der EU

Amerikanische Feinschmecker könnten ihren Gürtel bald etwas enger schnallen müssen: Der US-Präsident hat der EU im Streit um Airbus-Subventionen Strafmaßnahmen für etliche hochwertige Lebensmittel aus der EU angedroht.
Das neue Steigenberger Alsik in Dänemark
Expansion
Expansion

Steigenberger erobert skandinavischen Markt

Die Deutsche Hospitality etabliert ihre Marke Steigenberger Hotels and Resorts im nordeuropäischen Markt mit der Eröffnung des ersten Steigenberger Hotels in Sønderborg.
Ein Mann im venezianischen Karnevalskostüm mit Eintrittstickets in der Hand
Tourismus
Tourismus

Venedig soll bald 10 Euro Eintritt kosten

Der überarbeitete Haushaltsplan der italienischen Regierung sieht vor, dass die Lagunenstadt „Eintrittsgelder“ von Touristen verlangen darf. Damit sollen diejenigen geschützt werden, die dort wohnen, arbeiten oder studieren. 
Eine junge Dame in Finnland serviert frischen Lachs.
„Grüne Woche 2019“
„Grüne Woche 2019“

Essen wie Gott in Finnland

Das nördlichste Agrarland der EU ist neues Partnerland der Grünen Woche 2019 und wird auf der Berliner Messe eine Vielzahl an Lebensmitteln, Produkten und Dienstleistungen präsentieren.
Ein Frischkäse, eine EU-Fahne und ein Paragrafenzeichen
EU-Recht
EU-Recht

Frischkäse-Urteil: „Geschmack“ kann nicht geschützt werden

Der Geschmack eines Lebensmittels kann nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs nicht urheberrechtlich geschützt werden. Vielmehr sei dieser unpräzise und subjektiv, urteilten Luxemburger Richter dieser Tage.