Stimmung in Tourismusbranche bessert sich
Mit dem Beginn der Sommerferien in Mecklenburg-Vorpommern am 22. Juni 2020 hat sich auch die wirtschaftliche Stimmung in der Tourismusbranche leicht gebessert. Grund dafür sei der Wegfall der 60-Prozent-Obergrenze bei der Hotelauslastung, sagte jetzt der Geschäftsführer des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf und bezieht sich auf die Auswertung einer verbandsinternen Umfrage unter 600 Betrieben. Das sei vor einigen Wochen so nicht erwartet worden.
Insgesamt rechne er damit, dass rund vier Millionen Menschen im Sommer in den Nordosten kommen. Die Branche sei aber noch weit davon entfernt, mit der Lage zufrieden sein zu können. Mit Blick auf Herbst und Winter sagte Woitendorf, es sei nicht klar, ob die Erlöse ausreichten, um nach den drei Monaten Totalausfall im Frühjahr das nächste Jahr zu erreichen. Die Unsicherheit zeigt sich auch in Zahlen: Rund 25 Prozent der befragten Betriebe sehen sich weiter als gefährdet oder akut gefährdet an.
Bedingungen müssen sich bessern
Dies liege auch daran, dass wegen der Corona-Abstandsregeln für viele Häuser eine maximale Kapazität von nur 80 Prozent möglich ist. 90 Prozent der Betreiber sagten, dass der Aufwand nun deutlich größer sei und drei Viertel rechneten mit wesentlich höheren Kosten, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Gleichzeitig erwarteten die Unternehmen eine Bettenauslastung, die im Juli und August an die Grenze des Möglichen gehen werde. Die Gäste müssten mit einer Preissteigerung von unter zehn Prozent im Vergleich
zu 2019 rechnen, sagte Woitendorf. Damit sich das Blatt zum Guten wende, müssten die Bedingungen weiter verbessert werden. Zum Erfolg gehöre auch das touristische Umfeld mit Kultur, Freizeit- und Erlebnisparks, Museen und Sportveranstaltungen.
(dpa/mv/KP)